Blick am Abend: RADIKALE 2013 zählte die Luzerner Polizei je 16 Ereignisse. Für die linksextreme Szene ist das wenig. Das könne sich aber wieder ändern.
@ringier.ch
Von 28 im Jahr 2009 runter auf 16 im letzten Jahr. Linksextreme Vorfälle haben im Kanton Luzern abgenommen, wie aus der Polizeistatistik hervorgeht. Rechtsextreme Ereignisse haben im selben Zeitraum von sieben auf 16 zugenommen.
Das müsse aber nicht heissen, dass die linksextreme Szene schrumpft. «Es gibt in der Szene eine Tendenz zur Fraktionierung in Kleingruppen», sagt Samuel Althof, Leiter der Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention. «Grössere Gruppen wie der ‹Revolutionäre Aufbau› haben Mühe, Nachwuchs zu rekrutieren.» Die Gründe seien vielfältig. Möglicherweise spielen Generationenkonflikte und ideologische Spannungen eine Rolle. Aber auch kleinere Gruppen könnten Aktionen durchführen. Ein möglicher Grund für die Abnahme ist, dass es in Luzern, aus linksextremer Perspektive, wenig politischen Anlass zu Aktionen gab. «Grundsätzlich ist die Szene sehr mobil. Die Leute reisen auch in andere Länder.» Auf der anderen Seite bedeute die leichte Zunahme rechtsextremer Vorfälle in den letzten Jahren auch nicht, dass die Szene gewachsen ist. «Auch diese ist sehr mobil. Hinter einem Vorfall im Kanton Luzern müssen nicht zwingend Luzerner stehen.» Beide Lager sind international vernetzt – das linksextreme noch etwas stärker.
Laut Polizeisprecher Kurt Graf verhalten sich beide Lager derzeit ruhig. «Es gab zuletzt keine Ausschreitungen.» Dies könne sich bei politischen Entscheidungen aber ändern. Auch die Polizei beobachtet, dass die Szene sehr mobil ist. Rechtsextreme fielen durch Schlägereien, Sachbeschädigung, rassistische Drohungen oder Widerhandlungen gegen das Waffengesetz auf, Linksextreme durch Demos, illegale Partys, Hausbesetzungen oder Sachbeschädigungen.
Mitglieder der Szenen sind «sehr mobil».