Berner Zeitung 10.07.2012
Steffisburg · Er ist gegen Ausländer und Linke und schreibt auf Facebook provozierende Sprüche. Aber Beat M., betont kein Extremist zu sein. M. ist Mitglied des Schützenvereins Steffisburg-Heimberg und war dort bis vor kurzem Jungschützenleiter.
Die Zeitung «Sonntag» titelte «Jungschützenleiter verherrlicht Gewalt». Sie schrieb über Beat M., der bis im Februar Jungschützenleiter im Schützenverein Steffisburg-Heimberg war und gleichzeitig auf Facebook zu «Gewalt gegen Andersdenkende, Ausländer und Islamisten» aufgerufen habe. So habe er zum Beispiel geschrieben: «Anzünden, fertig Tschüss» und «Alle an die Wand und Bumm!», auch habe er geschrieben: «I muess die Giele u Modis doch vor däm lingge Abschuum schütze.» «Ich habe keine Kenntnis von alledem», nimmt Hans-Ulrich Grossniklaus, Steffisburger Gemeinderat (SVP), Stellung. Er ist im Vorstand des Schützenvereins. «Beat M. betreut nur noch unsere Website.» Und Vereinspräsident Samuel Lohri ergänzt: «Bis jetzt ist M. vereinsintern nie aufgefallen. Wir sehen uns jetzt aber gezwungen, seinen Ausschluss zu diskutieren, denn so etwas schadet dem Schützenwesen und unserem Verein», sagt Lohri. Beat M. selbst findet das alles eine «Sauerei», wie er auf Anfrage erklärt. Er habe zwar geschrieben, dass die «Linken ausgerottet» werden sollten. «Ich bin weder ein Rechtsextremer noch ein Nazi und bin auch nicht Mitglied der SVP», sagte M. am Telefon. «Die Islamisten sollen dort bleiben, wo sie sind. Doch wir brauchen in der Schweiz ebenso wenig Christenextremisten.» Es sei schon ein Fehler, mit solchen Sprüchen zu reagieren, das hätte er besser nicht gemacht. «Doch wir brauchen unsere Waffen nur für den Sport», betont Beat M., «ich würde niemals das Gewehr auf jemanden richten.»