Die Gemeinderatswahlen im Kanton Luzern brachten erwartungsgemäss keine grossen parteipolitischen Verschiebungen.
von Stefan Calivers
In 84 Gemeinden wurde am Wochenende gewählt, in 13 davon konnten noch nicht alle Sitze vergeben werden. In unserer Region sind zweite Wahlgänge in Luthern, Menznau und Ufhusen notwendig (siehe Berichte auf den Seiten 3 bis 5).
Amt Willisau: SVP gewinnt drei Sitze
Die SVP war in unserer Region bisher einzig mit je einem Vertreter in den Gemeinderäten von Buttisholz und Reiden eingebunden. Jetzt stellt die SVP drei weitere Gemeinderäte: In Schötz und Wauwil wurden Heinz Hügi und Simon Siegrist auf gemeinsamen Listen mit der CVP und der FDP gewählt. Die FDP verzichtete jeweils freiwillig auf einen Sitz. In beiden Räten hält die CVP mit drei Mitgliedern die Mehrheit.
Dagegen holte sich in Menznau Bruno Emmenegger den ersten SVP-Sitz in einer Kampfwahl gegen die CVP. Emmenegger setzte sich dabei mit deutlichem Stimmenvorsprung gegen Pia Baumeler-Giger durch. Die CVP stellt mit drei Ratsmitgliedern aber immer noch die Mehrheit.
In Grosswangen dagegen blieb der SVP-Angriff erneut ohne Erfolg: Herausforderer Bruno Rösch konnte den CVP-Kandidaten Josef Doppmann nicht gefährden.
Vier neue Gemeindepräsidenten
Ansonsten herrschte bei den Gemeinderatswahlen die erwartete Konstanz. In den meisten Gemeinden hatten sich die Parteien auf gemeinsame Listen geeinigt. Neben Ufhusen und Luthern, wo Kampfwahlen anstanden, haben auch Gettnau und Grossdietwil einen neuen Gemeindepräsidenten gewählt. In Grossdietwil geht dieses Amt erstmals an die FDP: Das bisherige Ratsmitglied Rudolf Lingg tritt die Nachfolge von Peter Schwegler (CVP) an. Am Parteienverhältnis 3 CVP, 2 FDP ändert sich aber nichts. In Gettnau wurde Urs Vollenwyder (CVP) mit einem Glanzresultat zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt. Er folgt auf seinen Parteikollegen Hans Zihlmann.
CVP und FDP dominieren weiterhin
CVP und FDP stellen auch weiterhin die grosse Mehrheit der Gemeinderäte sowohl im Kanton wie in unserer Region. Im Amt Willisau hält die SVP vier Sitze (+3), die SP unverändert zwei, nämlich in
Wikon und Willisau.
Zugenommen hat die Zahl der Parteilosen, vor allem wegen der Ausmarchungen in Ufhusen und Luthern. Bestätigt wurden der Gemeindepräsident von Zell, Jürg Kälin, und die Pfaffnauer Gemeinderätin Hildegard Willi, die ebenfalls keiner Partei angehören.
Auf kantonaler Ebene hält die CVP nach dem ersten Wahlgang 179 Gemeinderatssitze (?4), die FDP 108 (?1), die SVP 15 (+4), die SP 7 (?). Momentan über kein Mandat verfügen die Grünen. Die Parteilosen sind mit 20 (+1) vertreten. In insgesamt 13 Gemeinden findet am 1. Juni ein zweiter Wahlgang statt.
Pnos ohne Chance
Willisau. Keine Überraschung bei der Wahl der Einbürgerungskommission Willisau: Die auf einer gemeinsamen Liste angetretenen Kandidierenden der CVP, FDP, SVP und SP wurden problemlos gewählt. Der Kampfkandidat Michael Vonäsch von der rechtsextremen Pnos blieb ohne Chance.
Bei einem absoluten Mehr von 1153 Stimmen wurden gewählt: Martin Barmettler (CVP, bisher) mit 2134 Stimmen als Präsident; Cornel Graber (SVP, neu) 1819; Eva Häfliger Kunz (SP, bisher) 1834; Adrian Hauser (FDP, bisher) 2174; Josef Henseler (CVP, bisher) 2052; Patrick Hunkeler (SVP, neu) 1794; Maurus Hurschler (FDP, bisher) 2152; Elmar Marti (CVP, bisher) 2039; Barbara Schwegler Peyer (CVP, bisher) 1986; Ruth Wyss-Stadelmann (FDP, neu) 2043. Der nicht gewählte Michael Vonäsch (Pnos, neu) erreichte 264 Stimmen.
Erna Bieri neue Stadträtin
Ruhig verliefen die Stadtratswahlen. Erna Bieri-Hunkeler (FDP) wurde als Nachfolgerin ihrer Parteikollegin Hedwig Bürgisser-Liner gewählt. Bieri erreichte hinter Stadtpräsident Robert Küng (FDP) auf Anhieb das zweitbeste Resultat. Bestätigt wurden auch die CVP-Vertreter Wendelin Hodel und Edwin Heller sowie Brigitte Troxler-Unternährer von der SP.