Der Rassismusexperte Hans Stutz bestätigt aus seiner Erfahrung den Mangel an niederschwelligen Beratungsstellen, die gezielt für Rassismusopfer ansprechbar sind. Er vermisst vor allem nichtstaatliche Stellen, handle es sich doch bei einem Viertel bis zu einem Drittel aller Beschwerden um «Behördenwillkür», das heisst Fälle, bei denen sich Menschen – Schweizer und Ausländer – durch Polizisten, die Fremdenpolizei oder andere Behörden diskriminiert fühlen.
Hans Stutz schlägt die Schaffung von so genannten «Observatorien» vor, die ausserhalb des Staates, aber staatlich unterstützt agieren. Sie sollen in allen Regionen des Landes eingerichtet und rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche erreichbar sein. Kurze Wege und leichte Erreichbarkeit, zumindest telefonisch, erachtet Stutz als wichtig. Diese «Observatorien», getragen von einer zivilgesellschaftlichen Institution, wären für alle Grade rassistischer Übergriffe zuständig. Für strafrechtlich relevante Fälle wäre dann allerdings die Justiz verantwortlich. Ho