Ermittlungen wären Sache der Behörden in Luzern

BaslerZeitung

Üble Bilder aus dem Extrazug zum FCB-Auswärtsspiel nach Luzern: Mehrere Männer skandierten während der Fahrt «Sieg Heil!» und «Eine U-Bahn bauen wir von Luzern direkt nach Auschwitz». Ein Verstoss gegen die Rassismusstrafnorm, wie Markus Melzl von der Basler Staatsanwaltschaft sagt. Gefilmt wurde die Szene Ende August von der «Rundschau».

Ob die Nazi-Gesänge strafrechtliche Folgen haben, ist offen. Zuständig für die Ermittlungen ist laut Melzl der Kanton Luzern: Weil die Verstösse in einem fahrenden Zug geschehen sind, ist der «letztmögliche Tatort» zuständig, in diesem Fall also Luzern. Ob die Ermittlungen bereits aufgenommen wurden ? Verstösse gegen die Rassismusstrafnorm müssen von Amtes wegen verfolgt werden ? war gestern von den Luzernern Behörden nicht zu erfahren. Der FC Basel distanziert sich von den Rechtsextremen : «Das tolerieren wir nicht», sagt Sprecher Josef Zindel. Er wird den Vorfall intern thematisieren.

Auch in Basel musste sich die Polizei am Wochenende mit Rechtsextremen auseinandersetzen: Am Samstag meldeten mehrere Passanten, dass sich in der Steinenvorstadt Männer mit «Sieg-Heil»-T-Shirts aufhalten würden. Als die Polizei ankam, waren die Rechtsextremen wieder verschwunden.