Emmen LU : Pnos macht Propaganda mit Vergewaltigung

20 minuten online: Seit kurzer Zeit hängt ein Plakat der rechtsextremen Partei Pnos unterhalb des Polizei-Aufrufes in Emmen. Die Partei selbst steht hinter der Aktion.

«Ausländergewalt ist nicht tolerierbar! Jetzt die Pnos unterstützen»: Diese Zeilen sind zu lesen, wenn man zurzeit in Emmen den Tatort der Vergewaltigung aufsucht. Direkt unterhalb des Polizei-Aufrufes hängt ein grosses Plakat der rechtsextremen, nationalistischen Partei Pnos.

Auf Anfrage von 20 Minuten kennt die Partei aber die Details nicht: «Ich weiss nicht genau, wer dieses Transparent aufgehängt hat», sagt Dominic Lüthard, Mediensprecher der Pnos. Er gehe aber davon aus, dass es sich um Aktivisten der Partei handelt. «Grundsätzlich stehe ich aber hinter dieser Aktion, da es sich beim Täter offensichtlich um eine Person mit Migrationshintergrund handelt», so Lüthard weiter.

SVP ist distanzierter

Bei der SVP gibt man sich bedeckter. Für die Zürcher SVP-Nationalrätin Natalie Rickli steht ein rascher Fahndungserfolg an oberster Stelle: «Ob Schweizer oder Ausländer: Der Staat muss dafür schauen, dass dieser Täter kein zweites solches Delikt begehen kann», schreibt sie auf ihrer Facebookseite.

«Diese Tat ist absolut unfassbar. Deshalb müssen wir die Zuwanderung in den Griff bekommen», sagt SVP-Nationalrat Hans Fehr. Um den Täter zu finden, begrüsst Fehr auch gezielte Massnahmen. «Wenn Massen-DNA-Tests lokal oder regional eingegrenzt verwendet werden, bin ich sehr dafür.»

Weiterhin Hinweise gesucht

Kommuniziert wurden bisher folgende Fakten: Das Opfer fuhr am 21. Juli gegen 22.40 Uhr mit dem Velo auf der Dammweg Richtung Seetalplatz. Vor der Brücke Reusseggstrasse wurde sie von einem unbekannten Mann vom Velo gezerrt und vergewaltigt. Sie erlitt beim Vorfall schwerste Rückenverletzungen und musste notoperiert werden. Derzeit liegt das Opfer querschnittgelähmt im Paraplegikerzentrum in Nottwil.

Vom mutmasslichen Täter ist bekannt, dass er zirka 170 bis 180 cm gross ist. Ausserdem ist er schlank und hat eine helle Hautfarbe. Er trug ein T-Shirt und kurze Hosen. Ausserdem soll der Mann gebrochen Deutsch gesprochen haben. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei geben sich bedeckt, hoffen aber weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung.

(sam)