Solothurner Zeitung vom 04.04.2013
Neonazis · Nicht nur die Mordwaffe des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) stammte aus dem Kanton Solothurn, sondern auch ein Gewehr, das bei deutschen Rechtsextremen gefunden worden ist.
Diese und weitere Waffen wurden im November 2011 im ostdeutschen Eisenach gefunden, als Polizisten in einem Wohnmobil auf zwei Leichen stiessen. Bei den Toten handelte es sich um Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, zwei Rechtsextreme, die Jahre zuvor abgetaucht waren. Zwischenzeitlich überfielen sie Banken, verübten einen Sprengstoffanschlag und brachten in ganz Deutschland neun türkisch- und griechischstämmige Männer um (wir berichteten).
Der Leichenfund führte auf die Spur des bis dahin unbekannten Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU). Ab dem 17. April steht nun Beate Zschäpe, die sich mit den beiden Rechtsextremen jahrelang versteckt hatte, zusammen mit Helfern des Trios vor Gericht. Ein Thema werden die Spuren in die Schweiz sein: So stammt die mehrfache Mordwaffe aus Derendingen. Und wie der «Tagesanzeiger» nun berichtet, war auch eine Pumpgun der Marke Mossberg, Typ Maverick 88, zuvor «durch die Hände von zwei, vielleicht drei Metzgern» aus der Region Thal-Gäu gegangen. Der erste Metzger sei schnell eruiert worden, schreibt die Zeitung. Der 39-Jährige mit rechtsextremer Vergangenheit habe die Waffe an einen Arbeitskollegen verkauft, der sie seinerseits an einen weiteren Metzger verschachert haben will.