Freiburger Nachrichten: Für Samstag hatte eine rechtsextreme Band aus Deutschland einen Auftritt in Freiburg angekündigt. Schliesslich fand das Konzert im bernischen Kappelen statt.
Freiburg «Live in Fribourg»: So kündete das deutsche rechtsextreme Rapduo «A3stus» letzte Woche via Facebook ein Konzert an – wo genau, war unklar. Erst im Verlauf des Samstags war für die Polizei klar, dass das Konzert im Kanton Bern stattfinden würde, auf dem Gemeindegebiet von Kappelen.
Für die Kantonspolizei Freiburg habe das angekündigte Konzert «einen gewissen Aufwand» bedeutet, sagt Polizeisprecher Gallus Risse den FN. «In solchen Situationen sammeln wir Informationen, un- ter anderem über die sozia- len Medien.» Die Polizei habe auch Gemeinden und die Oberamtmänner kontaktiert, um herauszufinden, ob die Band irgendwo einen Saal gemietet habe. Schliesslich konnte die Kantonspolizei den Namen eines Verantwortlichen eruieren. «Der Kontakt ergab sich aber sehr spät.»
«Im privaten Rahmen kann jeder ein Konzert veranstalten», sagt Risse. Durch einen Aufruf via Facebook werde ein Konzert jedoch zu einem öffentlichen Anlass. «Und wenn es einen rechtsradikalen Hintergrund hat, gehen wir dem nach.» Wisse die Kantonspolizei von einem solchen Konzert, gehe sie vor Ort. «Wir kontrollieren, ob alles im erlaubten Rahmen abläuft.» Ob ein Konzert aufgelöst werde, hänge von den Umständen ab, sagt Risse. «Hat es Hunderte von Zuschauern, wäre das unverhältnismässig.» In so einem Fall nehme die Polizei die Musik auf und filme das Geschehen, «damit wir die Verantwortlichen danach zur Rechenschaft ziehen können». Kleine Anlässe könnten auch aufgelöst werden. «Das analysieren wir von Fall zu Fall.»
Die Berner Kantonspolizei war am Samstag vor Ort. «Aus polizeilicher Sicht gab es keine Unregelmässigkeiten und daher keinen Handlungsbedarf», sagt Sprecherin Ramona Mock.
Video am Greyerzersee
Am Sonntag machte die Band offenbar einen Ausflug an den Greyerzersee: Sie hat ein Video gepostet, auf dem das Duo am See sitzend ein Lied spielt. «Wir haben es der Staatsanwaltschaft weitergeleitet», sagt Risse. «Sie wird entscheiden, ob alles rechtens ist.»