Sonntagsblick: Eine Woche nach dem Neonazi-Konzert im Toggenburg trafen sich gestern Samstagabend erneut Rechtsextreme in der Region. Zur Gründungsfeier für den Ostschweizer Ableger der Partei national orientierter Schweizer (Pnos) fuhren rund 50 Anhänger nach Kaltbrunn SG, 15 Fahrminuten entfernt vom ursprünglich angegebenen Versammlungsort in Rapperswil SG.
Die St. Galler Polizei, die vor einer Woche beim grossen Neonazi-Aufmarsch nicht eingeschritten war, hatte dieses Mal mehrere kampfbereite Eingreifgruppen in Kampfmontour und ausgerüstet mit Tränengas und Gummischrot mobilisiert. Ein Teil der Polizisten stand in Kaltbrunn bereit. Andere kesselten mit dem Zug angereiste Antifaschisten, die gegen die Pnos demonstrieren wollten, am Bahnhof Rapperswil ein, als sie in den Bus nach Kaltbrunn einsteigen wollten. Nach knapp einer Stunde war der Spuk vorbei und die linken Aktivisten stiegen in den nächsten Zug zurück in Richtung Zürich.
Währenddessen versammelten sich im Partyraum des «Löwen» in Kaltbrunn Anhänger der Pnos zu einem Vortragsabend. In der wie ein Schulzimmer eingerichteten Laubhütte eröffnete Pnos-Chef Dominic Lüthard (33) um 19.30 Uhr die Versammlung. Nach seiner Ansprache hielt der Rechtsextremist Yannic Nuoffer (20) einen Vortrag.
Als Gast war Sven Skoda vom Widerstand West, einem Verbund der rechtsextremen Freien Kameradschaften aus Deutschland, geladen. Balladen von Philipp Neumann, dem Sänger der Neonaziband Flak, standen später auf dem Programm.