Newsnet: Aus, Schluss, vorbei: Am nächsten Samstag schliesst die Tübeli-Bar endgültig die Tore. Die Bar hat eine bewegte Zeit hinter sich – was bleibt ist Wehmut.
Die Ansage ist klar: «You give us money, we talk. That’s how it works». Das zeigt: es gibt nichts gratis. Schon gar nicht in einer der letzten Kontaktbars der Stadt Bern.
Die Stimmung in der Tübeli-Bar ist gut – obwohl sie nächste Woche endgültig die Tore schliesst. Wie berichtete, waren es vor allem die hohen Mietzinsen, die das legendäre Lokal an der Rathausgasse zur Schliessung bewogen.
«Inventar zu verkaufen» – ein Schild hängt an der Scheibe des Tübelis und ist alles, was von 20 Jahren bewegter Bargeschichte geblieben ist. Die Spirituosen-Flaschen sind teilweise schon leer. «Alles, was durchgestrichen ist, gibt’s jetzt nicht mehr», sagt Barkeeperin Silvia. Sie arbeitet seit 16 Jahren in der Tübeli-Bar und weiss noch nicht genau, was sie nach der Schliessung macht. Genauso wenig wissen es die Stammgäste. «Auswandern», meint einer. Das habe er sowieso schon seit Langem geplant.
«Mit der Tübeli-Bar geht ein Stück Stadtgeschichte verloren», sagt Silvia. Das sei sehr traurig. Denn so einen Ort gäbe es in Bern nicht zweimal. Das finden auch Erich und Dänu. Sie sagen, die Tübeli-Bar sei der einzige Ort, an dem man auch für den letzten «Schnägg» noch ein Bier bekomme. Das Bedauern ist unisono: «Jetzt bleiben in der Stadt Bern nur noch Hipsterbars».
Bewegte Vergangenheit
Die Spunte an der Rathausgasse hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich: neben dem Ruf, eine Drogenhöhle zu sein, galt die Bar in den 2000er-Jahren als Rückzugsort für Rechtsextreme und wurde während antifaschischer Abendspaziergänge mit Flaschen beworfen.
Im September wird das Lokal neu eröffnen. Die Tübeli-Bar wird dann «Die Taube» heissen und von einer Gruppe junger Gastronomen geleitet werden ( berichtete).