Wir haben den Artikel «Streit im Jugendtreff: Rechtsradikale?» aufmerksam gelesen und sind mit den Ausführungen von Ruedi Huber, Vizekommandant der Kantonspolizei Uri, überhaupt nicht einverstanden. Die Aussage, dass nichts über eine grössere rechtsextreme Szene bekannt sei, ist in unseren Augen zynisch. Muss zuerst jemand krankenhausreif geschlagen werden, bevor das Problem angepackt wird?
Hubers Angaben über den Vorfall in der MSA-Baracke vor zirka einem Jahr sind einfach nur lächerlich. Wir waren an diesem Abend ebenfalls in der MSA anwesend und fühlten uns nicht nur bedroht, sondern wurden es auch. Die Polizei wurde aufgrund eines rechtsextremen Aufmarsches gerufen. Der Notruf wurde aber nicht ernst genommen, es tauchte niemand auf. Anscheinend seien Zivilpolizisten in der näheren Umgebung der MSA gewesen, haben aber nicht eingegriffen. Einige jüngere Konzertbesucher waren dermassen eingeschüchtert, dass sie von einer privaten Sicherheitsfirma nach Hause begleitet werden mussten.
Weiter führt Huber aus, dass die Polizei erst eingreifen würden, wenn «Rechtsgutverletzungen vorliegen». Diese Aussage passt zum Konzept der Urner Kantonspolizei, bei solchen «Lappalien» nicht einzugreifen. Im letzten halben Jahr wurden vermehrt verbale wie auch handgreifliche, rechtsradikal motivierte Taten bekannt, welche der Polizei sicherlich auch zu Ohren gekommen sein sollten. Wir sind der Meinung, dass diese Vorkommnisse ernst genommen und nicht verharmlost werden dürfen. Mit Aufbauschen hat das überhaupt nichts zu tun, denn wir dürfen die Augen vor rechtsradikalen Gruppen nicht verschliessen.