Die Antifa-Demo in Bern verlief bis auf kurze Scharmützel ohne Randale. Die Polizei liess die Kundgebung laufen.
Um 20 Uhr wollten sich die «antifaschistischen Abendspaziergänger» bei der Heiliggeistkirche in Bern besammeln ? nicht schwarz vermummt, sondern farbig gekleidet. So lautete die Ansage des «Bündnisses alle gegen Rechts». Aber den Bahnhofplatz hatten bereits am Nachmittag Tausende Festbesucher in Beschlag genommen (siehe Bericht links). Und so marschierten die Demonstrierenden von der Reithalle Richtung Waisenhausplatz. Die meisten der gut 100 Personen waren schwarz vermummt. Nach einer Ansprache marschierte die Gruppe durch die Marktgasse zur Kornhausbrücke. Es wurden Leuchtpetarden gezündet.
Scharmützel bei der Reithalle
Das Polizeiaufgebot war gross, doch die Polizisten hielten sich im Hintergrund. Bei der Reithalle kam es um Mitternacht zu kleineren Scharmützeln. Nach Angaben der Polizei und des «Bündnisses alle gegen Rechts» begab sich eine Gruppe Rechtsextremer vom Bollwerk her zur Reithalle. Die Polizei stellte sich zwischen die Gruppen, es kam zu keinen Ausschreitungen. Elf Rechtsextreme wurden polizeilich kontrolliert.
Die Direktion für Sicherheit der Stadt Bern äusserte sich zufrieden. Trotz unbewilligter Kundgebung habe jede Störung des Bahnhofplatzfestes verhindert werden können. In «verhältnismässiger Umsetzung des gemeinderätlichen Auftrages» habe sich Polizei-Kommandant Stefan Blättler entschieden, die Antifa-Demonstration laufen zu lassen, solange keine Sachbeschädigungen begangen würden; dies im Interesse der Sicherheit der Menschen.