Es ist so eine Sache mit den Männern von Pegida Schweiz, vor einem Jahr angetreten als «ein Dutzend Personen aus christlich-rechten Kreisen» («SonntagsZeitung»). Fakt ist: Sie stehen so weit rechts aussen, dass selbst die SVP nichts mit ihnen zu tun haben will. Erster Exponent ist Ignaz Bearth, einst Pnos-Mitglied, dann SVP-Exponent, später Mitbegründer der Direktdemokratischen Partei der Schweiz (DPS). Er hat sich zum schreienden Redner in Deutschland und Österreich entwickelt, kürzlich hetzte er in Leipzig gegen «rote Ratten». Am ersten Februarsonntag will er in Prag auftreten, an einer Grosskundgebung. Weltgeschichte soll dort stattfinden: «Die Völker Europas, ach, was sage ich, die Völker der Welt erheben sich gegen die Islamisierung der westlichen Welt!»
Plagööri auch in Basel. Zwar gelang es dem Kleinbasler Rechtsextremisten Eric Weber, eine Demonstration anzumelden. Als Redner angekündigt waren zwei DPS- und Pegida-Exponenten, darunter Tobias Steiger, bis Sommer 2015 Präsident der SVP Dornach. Dann liess sich Pegida-Steiger zitieren: «Warum sollen wir uns von Rechtsradikalen abspalten, wo wir gemeinsame Interessen haben?» Die Folge: Rauswurf aus der SVP, rein in die DPS.
Weber wollte RednerInnen aus Deutschland, Frankreich und Italien. Er soll, so die Pegida-Sprecher später, die Anfragen hinter ihrem Rücken getätigt haben. Wie auch immer: Basels Behörden annullierten die Demogenehmigung, auch jene der Gegendemo. In der Zwischenzeit kündigte Pegida Schweiz monatliche Kundgebungen an, in Luzern, Aarau, Zürich, Bern und im Thurgau. Luzern will die Bewilligung verweigern, Pegida kündet nun illegale Demos an.
Hans Stutz/WOZ