Die Augen vor den Nazis nicht verschliessen

Südostschweiz

Die Juso Glarnerland reagiert mit einer Stellungnahme auf die Vorkommnisse imHolenstein vom letzten Wochenende. Auszugsweise wird sie hier wiedergegeben.

eing.- Die Juso Glarnerland ist erschüttert über die Tatsache, dass diebekannte rechtsextremistische und antisemitische Band Absurd überhauptauftreten konnte und Nährboden für ihre Ideen fand. Die gesteigerteAktivität rechtsextremer Kreise hat im Glarnerland einen neuen Höhepunkterreicht. Durch die gewalttätigen Auswüchse ist eine schon länger gärendeTendenz zu Ausländerhass und extremem Nationalismus für die breite Masseoffensichtlich geworden.

Jedem Aufflammen von Antisemitismus und Nazi-Verherrlichung muss sofort undenergisch entgegengetreten werden.

Der Konfrontantion entgehen

Immer wieder versuchen Neonazi-Bands in der Metalszene Fuss zu fassen und die,trotz ihrer schwarzen Kleidung, harmlosen Metalfans von ihren Ideologien zuüberzeugen. Eine Pauschalverurteilung der alternativen Musikszene ist fehl amPlatz. Ebenfalls sollte davon abgesehen werden, den Holenstein mit derrechtsextremen Szene in Verbindung zu bringen.

Anzumerken ist, dass im Bandraum der Band Scally im Holenstein ein Konzertangekündigt war. Die Organisatoren änderten den Auftrittsort kurzfristig inden «Glaspalascht» in Glarus, um einer Konfrontation zu entgehen. Das Konzertmusste aber nach 20 Minuten wegen Nachtruhestörung abgebrochen werden. Es istnicht richtig, wenn sich friedliche Konzertbesucher von Neonazis vertreibenlassen müssen.

Wirklich alles im Griff?

Am 15. Juli 2000 schrieb die «Südostschweiz» noch, dass die rechtsextremeSzene im Glarnerland kaum zu spüren sei. Die Polizei vermeldete, die Situationim Griff zu haben. Dies hat sich nun völlig geändert. Ein Polizeieinsatz von40 Beamten ist massiv.

In letzter Zeit häuften sich die Meldungen über rechtsextreme Aktivitäten.Auch ist es keine Seltenheit mehr, in Glarner Bars Jugendliche anzutreffen die«Sieg Heil!» gröhlen. Die Juso Glarnerland fordert deshalb dieVerantwortlichen auf, in Zukunft zwei Augen auf die gewalttätige Szene zuhaben. Nicht ohne Grund tauchen an Anlässen der rechtsextremen PNOS auchGlarner Fahnen auf.