Pnos-Vorstandsmitglied Adrian Spring aus Unterseen darf nicht Wachtmeister werden. Die Armee stellt sich dagegen.
Das gab es bisher noch nie: Erstmals nämlich verweigert die Armee einem unter Rassismus-Verdacht stehenden Soldaten die Kaderausbildung. Es handelt sich dabei um Adrian Spring aus Unterseen. Der Mann ist 20-jährig und Vorstandsmitglied der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos). Und er hat eine Karriere in der schweizerischen Armee angestrebt.
Doch aus der Militärkarriere des Oberländers wird nichts: Armeechef Christophe Keckeis persönlich hat die unverzügliche Entlassung des 20-Jährigen aus dem praktischen Dienst als Gruppenführer verfügt. Der Grund dazu: Spring hatte in einem Artikel in der Pnos-Parteizeitschrift unter anderen «eine gründliche räumliche Segregation der verschiedenen Kulturen» und damit eine Art Apartheid gefordert.
Wie Armeesprecher Felix End-rich auf Anfrage bestätigt, handelt es sich um ein präjudizielles Urteil – erstmals hat die Armee gegen einen Armeeangehörigen Massnahmen ausschliesslich auf Grund eines hängigen Strafverfahrens wegen Rassendiskriminierung verhängt. Die Pnos-Parteizeitschrift kritisiert den Ausschluss als «einen weiteren Fall von Repression gegen Pnos-Mitglieder.»