Nach einer Schiessübung zwei deutscher Neonazis im Aargau hat das Kreiskommando eine Untersuchung eingeleitet.
Am 10.August führte die Schützengesellschaft Wölflinswil im Schützenhaus Weidli in Oberhof AG ein Schiesstraining durch. Mit von der Partie: zwei deutsche Neonazis. Eingeladen hatte sie der 23-jährige Roland Wagner, Vizepräsident der Schweizer Demokraten (SD) und Aargauer Nationalratskandidat. Unter seiner Anleitung übten die Rechtsextremen die Handhabung eines Schweizer Armee-Sturmgewehrs. Wie Rolf Stäuble, Kreiskommandant Aargau, gestern informierte, sei wegen des Vorfalls ein Disziplinarverfahren gegen einen Angehörigen der Armee erhoben worden.
Busse oder scharfer Arrest
Gemäss der Bundesverordnung über das Schiesswesen ausser Dienst braucht ein Ausländer ohne Niederlassungsbewilligung für die Teilnahme an einer Bundesübung eine Bewilligung. Eine Disziplinarmassnahme bei einem Verstoss reicht von einem Verweis über 1000 Franken Busse bis hin zu 10 Tagen scharfen Arrest. Das Schiesstraining im Fricktal hatte der Berliner Verein Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum (apabiz) vergangene Woche auf seiner Website bekannt gemacht. Am Dienstag hatte der «TagesAnzeiger» darüber berichtet. Bei den Deutschen handelt es sich gemäss apabiz um ein Mitglied der militanten Neonazi-Vereinigung «Freie Nationalisten Rhein-Main» und um seine Lebensgefährtin.