sein „tiefes Bedauern“ aus.
Auch wenn die restriktive Politik, die gegenüber gewissen Flüchtlingskategorien – so den Juden – praktiziert wurde, vom Bundesrat definiert worden sei, habedie Umsetzung teilweise bei den Kantonen gelegen, sagte der Vizepräsident der Genfer Regierung, Carlo Lamprecht, in einer Erklärung vor dem Grossen Rat.
In dieser schwierigen Zeit hätten sich viele Männer plötzlich in wichtigen Entscheidungspositionen wiedergefunden. Einige hätten der Verlockung widerstehenkönnen, ihre Macht auf Kosten von wehrlosen Menschen zu missbrauchen. Andere hätten die Direktiven aus Bern überinterpretiert und ausgedehnt.
So habe der Kanton Genf Flüchtlinge in das von Deutschland besetzte Frankreich zurückgeschickt, obwohl dies der Bund verbot. Einige Flüchtlinge seien in derAbsicht über die Grenze geschickt worden, dass sie den Deutschen in die Hände fallen.
„Wir müssen diese Tatsachen in Erinnerung behalten“, sagte Lamprecht vor dem Parlament weiter. „So, wie wir uns der mutigen Handlungen von Männern undFrauen loben, welche ihrer moralischen Verpflichtung nachkamen, müssen wir die Haltung jener verurteilen, welche die Wahrheit kannten und nicht handelten.“