HOOLIGANS
Auseinandersetzungen zwischen «Fans» sind anlässlich der Spiele des BSCYoung Boys keine Seltenheit. Von ungewohnt weit her wollten Hooligans aberletzten Samstag für das Meisterschafts-Heimspiel der Berner gegen den FC Zürichanreisen: Insgesamt 22 gewaltbereiten Deutschen konnte der Match-Besuch verwehrtwerden. Dass ausländische Hooligans für ein Spiel zwischen Schweizer Clubsanreisen, sei ein «zumindest für Bern neues Phänomen», sagt Franz Märki,Sprecher der Berner Stadtpolizei (Stapo). Dank einem Tipp der deutschen Polizeihabe die Stapo bereits im Vorfeld von den Reiseplänen der deutschen «Fans»gewusst. Klar sei gewesen, dass diese «nicht aus Freude am Fussball», sondern fürScharmützel in der «dritten Halbzeit» den langen Weg auf sich nehmenwollten, so Märki. Da die Polizei frühzeitig informiert war, konnten die deutschenZollbeamten bereits am Grenzposten Basel-Weil fünf Fahrzeuge mit insgesamt 18Hooligans abfangen. Die Zurückgewiesenen es handelte sich dabei allesamt umPersonen aus Kaiserslautern haben laut Märki nicht versucht, anderswo über dieGrenze zu gelangen.
Doch nicht nur Hooligans haben den Weg in die Schweiz auf sich genommen:Zwei deutsche Polizeibeamte unterstützten die Stapo am Samstag in Bern. Dankihnen sei es gelungen, im Grauholz ein Auto mit vier weiteren Hooligansanzuhalten, so Märki. Die deutschen Kollegen hätten die Insassen des Fahrzeugs als«sehr gewaltbereite» Leverkusner identifiziert, welchen in Deutschland einlandesweites Stadionverbot auferlegt wurde. Sie wurden bis nach dem Match inGewahrsam genommen. Die deutschen Beamten wohnten anschliessend auch demFussballspiel auf dem Neufeld bei: Ihnen seien aber keine weiteren deutschenHooligans aufgefallen. Auch bei den Scharmützeln nach dem Spiel seien keine Deutschenbeteiligt gewesen, die Verhafteten seien alle Schweizer, sagt Märki.
«Brandneu» sei die Anreise ausländischer Hooligans nicht, sagt RolandSchibli, Chef Fachgruppe Hooligans der Stapo Zürich, der auch die SchweizerischeZentralstelle für Hooliganismus angegliedert ist. Viele Hooligans pflegten überdie Landesgrenzen hinweg freundschaftliche Beziehungen, so Schibli. Ervermutet, dass die abgefangenen Deutschen von Berner Hooligans «eingeladen»wurden. Dass zwischen Anhängern des FC Zürichs und denjenigen des 1. FCKaiserslautern eine Rechnung offen sei, da wenige von ihnen vor knapp einem Monatanlässlich eines Testspiels ihrer beiden Clubs in Wädenswil aneinander gerieten,glaubt Schibli weniger. Vielmehr sei es den Deutschen wohl darum gegangen, diespielfreie Zeit zu überbrücken. Die Bundesliga startet am 1. August. (ige)