· Bruno Stüdle
Rückblende: Am vergangenen 17. Mai marschierten rund 2000 Personen am «Antifaschistischen Abendspaziergang gegen Rechtsextremismus» durch Thun mit. Was davon in Erinnerung blieb, ist die Tatsache, dass ein paar Dutzend linksextreme Chaoten in der Stadt Sachschäden in der Höhe von rund 180 000 Franken verursachten – das ist unverzeilich.
Unverzeihlich ist aber auch, dass das eigentliche Anliegen der Demonstrierenden wegen der Schadensbewältigung offenbar völlig in Vergessenheit geraten ist. Die zunehmende Gewalt von Skins, Neonazis, Nazi-Skins und wie die Rechtsextremen sonst noch genannt werden, blieb im wahrsten Sinn des Sprichwortes «links liegen».
Dabei wäre es an der Zeit, ein anderes Sprichwort dringend in die Tat umzusetzen: «Wehret den Anfängen» muss die Devise für die Polizei, die Politik und auch im Privaten heissen. Es darf doch nicht sein, dass uns ein paar rechtsradikale Einfaltspinsel – egal ob es 20 oder 150 sind – mit hohlen Sprüchen und Baseballschlägern einschüchtern.
Wir müssen den Rechtsextremen endlich die Stirn bieten: Nicht mit Gewalt und nicht anonym, sondern mit Verstand und Mut! Opfer rechtsextremer Gewalt, indem sie Anzeige erstatten. Die Polizei, indem sie die auch ernst nimmt und publik macht. Die Antifa, indem sie aus ihrer Anonymität heraustritt. Und die breite Öffentlichkeit, indem sie nicht einfach wortlos an hakenkreuzverzierten Glatzköpfen vorbeimarschiert. ·