Tagesanzeiger
Viele Schäden und eine Schlägerei war die Bilanz der gewaltbereiten GC-Fans.
Richard Nuñez stand da, sah zu und schüttelte ab und zu den Kopf. Er konnte nicht fassen, was geschah nach Spielschluss im Stadio comunale zu Bellinzona. GC-Fans vielleicht, zumindest aber GC-Sympathisanten, schlugen fast alles kurz und klein, was ihnen in die Quere kam. Flaggen des Cup-Sponsors Swisscom? Wurden verbrannt. Eckpfosten? Wurden ausgerissen und auf die Haupttribüne geworfen. Dass der 10 Meter hohe Turm für die Fernsehkamera stehen bleiben durfte, wirkte wie ein Wunder.
Spiel stand vor dem Abbruch
Gestern Sonntagnachmittag haben sie wieder einmal zugeschlagen, die Idioten und Chaoten, die Ultras und Hooligans. Schon während des Spiels zelebrierten sie sich, machten sich grölend und (natürlich) vermummt auf eine Runde über die Tartanbahn. Schiedsrichter Circhetta hätte das Spiel abgebrochen, wären nicht einige der Zürcher Spieler in die Kurve gegangen, um Vernunft zu predigen. Allein, es nützte nur bis Spielschluss.
Dann nämlich zeigten die Ultras, dass es immer schlimmer geht, als man meint. Nach einigen Wutausbrüchen bei der Haupttribüne entdeckten die Gewaltbereiten ein Grüppchen von Bellinzona-Fans. Nicht dass diese Fans provoziert hätten, aber die Chaoten rannten quer über den Platz und zettelten hernach auf den Zuschauerrängen eine Schlägerei an, die irgendwann von Polizisten unterbunden werden konnte. Viel zu spät, muss angemerkt werden.
Imageschaden für GC
«Dafür schämt man sich in Grund und Boden», sagte GC-Präsident Thomas Gulich. Er ist sich des Imageschadens bewusst, den solche Aktionen anrichten. Denn auch falls die Ultras tatsächlich, wie Gulich sagt, keine GC-Fans sind, so werden ihre Taten an Auswärtsspielen trotzdem den Grasshoppers zugerechnet. «Wir müssen etwas unternehmen», sagte Gulich, weiss aber, dass dies sehr schwierig sei. «Aber so etwas darf auf einem Fussballplatz nicht passieren.» (wie)