Watson. Der als Coronamassnahmen-Kritiker bekannt gewordene Nicolas Rimoldi will in den Nationalrat. Er kandidiert mit einer eigenen Liste im Kanton Zürich.
Dies berichtet der «SonntagsBlick». Gegenüber der Zeitung kündigt Rimoldi an:
«Ich stelle mich zur Wahl. Ich will ins Bundeshaus.»
Die Nachricht kommt überraschend. Denn noch im vergangenen Herbst schloss Rimoldi die Kandidatur für ein politisches Amt kategorisch aus. Mass-voll, seine coronaskeptische Vereinigung, sei und bleibe «ausserparlamentarische Opposition», hiess es damals.
Nun fühle er sich aber als Bürgerrechtler verpflichtet, sich für das Wohl des Landes zu engagieren, so Rimoldi gegenüber dem «SonntagsBlick». Chancen auf eine Wahl sind durchaus vorhanden: In Zürich braucht es 2,8 Prozent der Stimmen, um einen Sitz im Nationalrat zu ergattern.
Mass-voll ist ein Verein, der im Zuge der Coronapandemie entstand und sich unter anderem mit Referenden gegen die Coronapolitik des Bundes wehrte. Diverse Mitglieder fielen dabei durch Nähe zu verschwörungstheoretischen Aussagen auf.
Der Verein will trotz ursprünglich gegenteiliger Ankündigung in mehreren Kantonen zu den Wahlen antreten. Im Thurgau arbeitet die ehemalige SP-Politikerin Barbara Müller mit Mass-voll zusammen. Müller wurde aus der SP ausgeschlossen, weil sie sich weigerte, im Zug eine Maske zu tragen, und als Rednerin an Corona-Demos aufgetreten war. Auch im Kanton Waadt und im Aargau arbeitet Mass-voll an Kandidaturen für die Wahlen. (con)