Burgdorf SP-Stadtrat zu «Gewalt in Burgdorf?

BernerRundschau

HANS MATHYS

«Burgdorf ist kein Hort von Gewalt und Rechtsextremismus. Burgdorf ist eine friedliche Stadt, und es gibt nicht mehr Gewalt als in anderen Städten.» Zu diesem Schluss kam das Institut für Konfliktmanagement und Mythodrama (IKM) in einer Studie, die Burgdorfs Gemeinderat in Auftrag gab. IKM-Leiter Allan Guggenbühl verriet das Resultat an einer Medienkonferenz (siehe Ausgabe 11. Juli). Der Gemeinderat hatte die Studie wegen des schlechten Images der Stadt in Auftrag gegeben – nach verschiedenen negativen Schlagzeilen wegen Vorfällen von Jugendgewalt und Rechtsextremismus.

Penner zweifelt an Seriosität

Kein gutes Haar an der Studie lassen Burgdorfs SP-Stadtrat Nadaw Penner und Martin Süess (Bern) in ihrer soeben veröffentlichten zwölfseitigen «kritischen Auseinandersetzung» – einer «Replik auf den Bericht Gewalt in Burgdorf von Guggenbühl».

Penner und Süess führen verschiedene Punkte auf, die sie an der Seriosität des Berichtes zweifeln lassen. «Die eingereichten Unterlagen sind nicht vollständig. Es lässt sich nicht eruieren, welchen Aufbau und welche Fragen die Interviews aufweisen. Diese müssten anonymisiert und vollständig im Anhang aufgeführt sein. Welche Lokale anhand welcher Kriterien von der Gruppe Jugendlicher aufgesucht worden sind, ist ebenfalls nicht ersichtlich», bemängeln Nadaw Penner und Martin Süess.

«Guggenbühl nicht qualifiziert»

«Dass im Bericht nicht auf das Rechtsextremismusproblem eingegangen wurde, lässt sich wohl ebenfalls damit erklären, dass Allan Guggenbühl für dieses Fachgebiet nicht qualifiziert ist und noch nie darüber publiziert hat», so Penner und Süess. Sie zitieren in ihrer Replik Burgdorfs Stadtpräsident Franz Haldimann, der gegenüber dem «Beobachter» gesagt habe: «Wir haben ein Problem mit Rechtsextremen, das kann ich nicht leugnen.» Auf dieses Rechtsextremismusproblem sei im Bericht nicht eingegangen worden, obwohl dies zum Auftrag gehört habe.

Das Fazit Penners und Süss‘: «Der Gemeinderat hat das Resultat erheblich beeinflusst. Die Jugendbeauftragte hat mit einer Gemeinderatsdelegation die Liste der Interviewten festgelegt.»