Brunnen ist am 1. August abgeriegelt, Zutritt erfolgt nur über Kontrollpunkte
Die Schwyzer Kantonspolizei ist nach eigenen Angaben für den 1. August gerüstet. An Kontrollpunkten in Brunnen will sie Rechts- und Linksextreme wegweisen – und damit Auseinandersetzungen im Dorf verhindern.
Brunnen. – Das Leben solle am Bundesfeiertag so normal wie möglich ablaufen, sagte der Schwyzer Polizeikommandant Lorenzo Hutter am Freitag gegenüber den Medien in Brunnen. Die Polizei sei bereit, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Wer nach Brunnen kommen will, muss einen Kontrollpunkt passieren. Einer von ihnen wird am Bahnhof eingerichtet. Bereits am Freitag waren dort entlang der Perrons und auf dem Bahnhofplatz 800 Laufmeter Gitterzäune aufgestellt.
Wegweisungen
Es handle sich um eine normale Polizeikontrolle, sagte Hutter. Die Personen würden befragt und müssten über ihre Identität Auskunft geben. Personen mit Gefahrenpotenzial dürften nicht ins Dorf und erhielten eine Wegweisungsverfügung. Wer nicht gehe, müsse mit Massnahmen bis hin zur Polizeihaft rechnen.
Die Polizei will damit eine Konfrontation zwischen Rechts- und Linksextremen verhindern. Es gebe ein erhebliches und objektives Gewaltpotenzial, sagte Hutter. Nicht vermeiden lasse sich, dass auch Bewohner und Feriengäste von Brunnen kontrolliert würden.
Von den Einwohnern erwartet die Polizei, dass sie ihren «Bürgerpflichten» nachkomme und Verdächtiges melde. «Hilfssheriffs» seien aber nicht erwünscht, sagte Hutter.
Tickets für das Rütli
Im Prinzip bleibt der Zugang ins Dorf frei. Ein Ticket wird nur für den Zugang zum Rütli benötigt. Dieses kann von Brunnen aus nur über den eigens eingerichteten Schiffsteg Fällanden erreicht werden. Die Kontrollen für das Rütli werden auf dem Sportplatz abgewickelt. Nach Angaben der Rütlikommission wurden bis Freitag 1500 Tickets ausgestellt. Rund 200 Personen wurden keine Zutrittskarten zugestellt. Das Ticketsystem soll verhindern, dass wie in den Vorjahren viele Rechtsextreme aufs Rütli gelangen.
Die Schwyzer Polizei wird bei dem Einsatz von ihren Zentralschweizer Kollegen sowie von Korps weiterer Kantone unterstützt. Nähere Angaben machte Hutter aus einsatztaktischen Gründen nicht.
Auch die Jungfreisinnigen aus der Region rüsten sich: Sie fordern dazu auf, Fotos von Rechtsextremen zu schiessen, die dann veröffentlicht werden können.