Die Wochenzeitung vom 10.09.2009
Für den Freitagabend dieser Woche ruft der Waldstätterbund, eine rechtsextreme Kameradschaft mit Sektionen in den Kantonen Unterwalden, Schwyz und Uri, zu einer «Gedenkfeier zum Franzosenüberfall von 1798» auf. Treffpunkt ist der Parkplatz auf dem Allweg in Ennetmoos, in der Nähe von Stans. Später wollen die Rechtsextremen in einem Fackelzug zur nahe gelegenen Burg Rotzberg ziehen, bevor sie sich zum «fröhlichen Beisammensein» zurückziehen.Der Waldstätterbund, der seit Anfang Mai 2008 besteht, beklagt in seinem Aufruf, dass das «offizielle Nidwalden» keine Gedenkfeier für die Opfer des Einmarsches französischer Truppen unter Napoleon veranstalte. Obwohl der Demo-Aufruf seit über zwei Wochen im Internet stand, haben die Nidwaldner Behörden – wie übrigens auch die eidgenössischen StaatsschutzbeamtInnen vom Dienst für Analyse und Prävention (DAP) – erst durch die Recherchen der WOZ vom geplanten Anlass erfahren, wie der Nidwaldner Polizeikommandant Hans-Kaspar Steiner auf Anfrage erklärt. Die Organisatoren hätten kein Kundgebungsgesuch eingereicht. Allerdings habe der Kanton Nidwalden auch kein Demonstrationsreglement.
Hans Stutz