Bildet sich rechtsextreme Szene im Thal?

BernerRundschau

Welschenrohr Treffen von Aktivistinnen

«Auf diese Art von Werbung können wir verzichten», platzte Gemeindepräsident René Allemann heraus, angesprochen darauf, dass in Welschenrohr am Samstag der «Kampfbund Nationaler Aktivistinnen» gegründet worden sei, worüber auch schweizweit berichtet wurde. Tatsächlich hatten sich im Bürgerhaus Grünholz Frauen eingefunden, die offenbar der rechtsextremen Pnos nahestehen. Die Kapo wusste davon und hat den Aufmarsch beobachtet. «Warum das ausgerechnet in Welschenrohr stattfinden musste, ist mir unerklärlich», sagte Allemann weiter. Er werde die Sache im Gemeinderat behandeln und mit der Bürgergemeinde Kontakt aufnehmen, der ja das Haus gehört. Deren Vizepräsident Hugo Gunzinger steht ebenfalls vor einem Rätsel. Dies, nachdem er mit dem Verantwortlichen für das Bürgerhaus gesprochen hatte. Sicher sei nur, dass eine Frau aus Burgdorf für die Miete angefragt habe. «Warum soll man da misstrauisch werden?», fragt sich Gunzinger. Aber man werde Massnahmen diskutieren, die eine Selektion erlauben. «Vielleicht müssen wir so weit gehen, und das Bürgerhaus nur noch an Leute vermieten, die wir kennen.»

Vorerst glauben sowohl Allemann und Gunzinger als auch die Polizei, dass Welschenrohr für das Treffen eher zufällig gewählt worden ist. Bis jetzt sei zumindest in der Region Hinteres Thal nichts von einer rechtsextremen Strömung erkennbar gewesen. «Aber man kann ja nie wissen, was sich hinter den Fassaden abspielt», fügt Gunzinger an. «Wir sind jetzt gewarnt und werden Augen und Ohren offen halten.»