zürich / Folge der Niederdorf-Krawalle für Polizeidirektor Robert Neukomm.
ap. Gegen Zürichs Polizeivorstand Robert Neukomm ist wegen der Niederdorf-Krawalle vom 5. und 19. April Aufsichtsbeschwerde erhoben worden. DieBeschwerdeschrift wurde von der Freiheitspartei und zwei Privatpersonen eingereicht, wie das Statthalteramt bestätigte.
Die Beschwerdeführer werfen Neukomm hauptsächlich vor, seiner Pflicht zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung nicht in genügender Weisenachgekommen zu sein, wie es beim Statthalteramt zu einem Bericht des Zürcher Lokalsenders Radio Z hiess. Statthalter Bruno Graf muss nunAbklärungen im Umfeld der beiden Krawalle vornehmen, bei denen die Zürcher Stadtpolizei nicht eingegriffen hatte. Dabei werde auch der Stadtrat zurStellungnahme aufgefordert. Beim Statthalteramt wurde die Dauer des Verfahrens vorerst offengelassen.
Am 5. April hatten rechtsgerichtete Skinheads im Niederdorf randaliert; dabei gab es mehrere Verletzte. Die Polizei war mit ungenügenden Kräften am Ortdes Geschehens aufgetaucht, hatte aber nicht eingegriffen. Am 19. April zogen Jugendliche der autonomen Szene durch das Zürcher Vergnügungsviertelund zertrümmerten zwei Bars, von denen eine als Skinheads-Treffpunkt gilt. Die Stadtpolizei war mit einem Grossaufgebot zur Stelle, griff aber ebenfallsnicht ein. Neukomm kam wegen des zweimaligen Abseitsstehens der Polizei unter scharfen politischen Beschuss.