20 Minuten vom 28.05.2009
Die Berner Antifa macht mobil gegen den Neonazi-Marsch an der Sempacher Schlachtfeier. In einem Brief ruft sie die Anwohner zum Widerstand auf.
«Wir fordern alle Sempacherinnen und Sempacher auf, sich gegen die Präsenz der Neonazis an der Schlachtfeier zur Wehr zu setzen und dem Aufmarsch nicht weiterhin tatenlos zuzusehen», schreibt die linksextreme Organisation Antifa Bern in einem Brief an die Sempacher Bevölkerung.
Grund ist der jährliche Aufmarsch der Rechtsextremen an der Sempacher Schlachtfeier Ende Juni. «Das ist mittlerweile der wichtigste Anlass der Schweizer Neonazis», kritisiert ein Antifa-Mitglied. «Immer mehr Angehörige der rechten Szene nehmen teil», bestätigt Urs Wigger von der Kapo Luzern. 2008 seien über 200 mitmarschiert.
Ob die Antifa vor Ort gegen den Umzug demonstrieren wird, ist unklar. Fest steht: «Abgesagt wird die Feier nicht», so Urs Hangartner vom Kanton Luzern. Auch die rechtsextreme Partei Pnos lässt sich vom Brief aus Bern nicht bremsen: «Es ist sinnlos, die Bürger gegen uns aufbringen zu wollen. Wir werden marschieren», so Sprecher Markus Martig. Auf jeden Fall gegen Rechte demonstrieren wollen die Juso und die Jungen Grünen Luzern. «Wir würden uns über friedliche Unterstützung aus Bern freuen», so Juso-Politiker David Roth.
Nina Jecker