Zürichsee-Zeitung vom 06.03.2012
jona. Nach der Kundgebung von Neonazis in Hombrechtikon führen Spuren in eine Joner Bar. Nun meldet sich der Besitzer: In seinem Lokal seien die Besucher durchmischt, und es herrsche Ordnung.
marc ulrich
Seit einem unbewilligten Fackelumzug von Rechtsextremen in Hombrechtikon kursiert in Jona ein Gerücht: Die Boomerang-Bar soll ein Treffpunkt für Neonazis sein (Ausgabe vom Montag). Der Besitzer der Bar, Manuel Rigamonti, nimmt jetzt erstmals Stellung zu den Gerüchten. «Es verkehren Leute aus der rechten Szene in unserer Bar», sagt er, fügt jedoch postwendend hinzu: «Die Besucher sind bunt durchmischt; bei uns gehen alle möglichen ethnischen Gruppen ein und aus.» Er betreibe keinen Neonazi-Treff, und die Atmosphäre sei durchwegs friedlich. In den letzten Jahren gab es laut Rigamonti keine gewalttätigen Vorfälle zwischen den verschiedenen Gruppierungen, und in der Bar herrsche Ordnung. Verbreitet wurden die Gerüchte von einer Gruppe junger Leute aus Hombrechtikon, denen die Mitglieder der Neonazi-Band Amok bekannt sind. Zwei der Musiker sollen in Hombrechtikon und Umgebung wohnen.
In erster Linie Barbetreiber
Manuel Rigamonti sagt der Name Amok nichts – er kenne keine Musiker mit diesem Bandnamen. Auch kriminelle Tätigkeiten seiner Besucher oder Teilnehmer des Umzuges in Hombrechtikon sind ihm nicht bekannt. «Zudem bezeichne ich einen Mann mit einer Glatze nicht gleich als Neonazi», sagt Rigamonti. Er sei in erster Linie ein Barbetreiber und empfange prinzipiell alle Leute, die bei ihm ein Bier trinken wollen. Unabhängig ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer politischen Gesinnung: «Ich will klarstellen, dass ich Rechtsextremismus in keinster Weise fördere. Werden die besagten Leute ausfällig, so ziehen wir umgehend die Konsequenzen.»