sda. Unbekannte haben in der Nacht auf Samstag die Unterkunft für Asylbewerberin Kappel in Brand gesteckt. Zwei Personen wurden leicht verletzt. DerSachschaden dürfte 100 000 Franken übersteigen, wie die Polizei mitteilte.
Ein Bewohner des Asylzentrums alarmierte um 3.00 Uhr morgens dieRettungskräfte. Als die Polizei wenige Minuten später eintraf, stand derPavillon bereits in Vollbrand. Trotz des schnellen Einsatzes von rund 50Feuerwehrleuten breitete sich das Feuer über den Dachstock aus und machte dieUnterkunft völlig unbewohnbar.
Die sechs im Pavillon anwesenden Personen konnten sich selbstständig ins Freieretten. Sie wurden in einer Zivilschutzanlage untergebracht, wie Anita Panzer,Sprecherin der Polizei Kanton Solothurn auf Anfrage sagte.
Ein Asylbewerber beklagte sich wegen des Rauchs über Schmerzen im Augenbereich.Bei den Löscharbeiten wurde zudem eine Angehörige der RegionalfeuerwehrUntergäu durch einen Gegenstand getroffen und dabei leicht verletzt. Beidewurden zur Kontrolle ins Spital gebracht.
Die Abklärungen der Polizei ergaben, dass der Abfall, der auf der Ostseite desHauses deponiert war, mit Brandbeschleuniger angezündet worden war. EinAsylbewerber hatte beobachtet, wie zwei Unbekannte vom Pavillon wegrannten undmit einem Mofa davonfuhren.
Bisher gebe es keine Hinweise auf einen rassistisch motivierten Hintergrund,sagte Panzer. Auf Grund eines Zeugenaufrufs seien bisher keine Hinweise auf dieTäterschaft eingegangen.
Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus in der Schweiz hat imvergangenen Jahr einen rassistisch motivierten Brandanschlag registriert: Am 8.August versuchten fünf Jugendliche in einem Asylbewerber-Unterkunft in CouvetNE mit Benzin einen Brand zu legen. Die Täter wurden gefasst.
1991 wurden laut dem Journalisten Hans Stutz noch mehr als 70 derartige Delikteregistriert. Seit Mitte der 90-er Jahre seien die Zahl der Anschläge deutlichzurückgegangen.