Antifa-Aktion gegen Pnos in Altstätten

 

20 Minuten vom 26.08.2010

Linke Aktivisten haben das Haus von P. L.* (32) mit einem Molotow-Cocktail und Farbbomben beworfen – weil er eine Sektion der rechtsextremen Partei Pnos gründen will.

 

P. L. ist bekennender Anhänger der höchst umstrittenen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos). Und er will in Altstätten eine Sektion Rheintal gründen. «Ich glaube, dass es in der Region viele Anhänger gibt, die sich das auch wünschen», begründet P. L. Um die Partei in Altstätten bekannter zu machen, hängte er eine Pnos-Fahne vor sein Fenster – mitten in der Altstadt.

Mit dieser Provokation rief der 23-Jährige Antifaschisten auf den Plan. Vergangene Woche bewarfen sie seine Fahne und die Fenster mit Farbbomben. Laut L. flog sogar ein Molotow-Cocktail in seine Wohnung. «Wir werden nicht tolerieren, wie die Nazis versuchen sich zu strukturieren», rechtfertigen die Aktivisten ihre Tat auf der linksautonomen Website Indymedia.org. Deshalb habe man ein «deutliches und lautstarkes Zeichen gegen diese Unmenschlichkeit» gesetzt.

«Man kann einen Konflikt auch anders lösen als mit Gewalt», sagt hingegen Pnos-Sprecher Dominic Lüthard. Einer Sektion Rheintal mit Sitz in Altstätten wäre die Partei prinzipiell nicht abgeneigt. Ganz anders sieht dies der Altstätter Stadtpräsident Daniel Bühler: «Es ist nicht erstrebenswert, dass Extremisten in Altstätten Fuss fassen.» Marlene Kovacs/Sascha Schmid

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