STADT BERN Berns linksautonome Antifa («Antifaschistische Aktion») versichert, «auf einen friedlichen Abendspaziergang hinzuarbeiten» lehnt aber Verhandlungen mit denStadtbehörden ab. Polizeikommandant Daniel Blumer hatte im «Bund» vomSamstag angekündigt, mit den Organisatoren der unbewilligten Demonstration vom kommenden Samstag in Dialog treten zu wollen, um doch noch gemeinsam eine Lösung für einen friedlichenAblauf des «Antifaschistischen Abendspaziergangs» auszuhandeln. In einem gestern veröffentlichten Communiqué erhält Blumer von der Antifa jedoch eine Absage: Auf die Einladung, mit der Stadtpolizei in Kontakt zu treten, «können und wollen wir nicht eingehen» als Teil des «basisdemokratisch organisierten» Bündnisses «Alle gegen Rechts» sei es der Antifa nicht möglich, autonom zu entscheiden. Abgelehnt werden auch Verhandlungen mit der Regierung, wie sie die CVP amSonntag vorgeschlagen hatte. Begründung: «Verhandlungen mit dem Gemeinderat würden sich, infolge der ungleichen Machtverhältnisse, asymmetrisch und zugunsten des Gemeinderates entwickeln.»
«Letzter Aufruf» gegen Gewalt
Die Antifa könne für den Abendspaziergang keine «Sicherheitsgarantie» geben «genau wie der FCBasel vor einem Fussballmatch keine Garantie geben kann», dass Ausschreitungen ausblieben. Was die Antifa aber tut, ist, in einem «letzten Aufruf» nochmals zu Gewaltfreiheit aufzurufen. «Wir wissen genau, dass durch Ausschreitungen unsere Inhalte in den Hintergrund gedrängt werden aus diesem Grund liegt es in erster Linie in unserem Interesse, dass diese Demonstration ohne Scherben über die Bühne geht», so die Antifa in ihrem Communiqué. Die Stadtpolizei hatte vor einem «derzeit hohen Gewaltpotenzial» gewarnt, erst recht nach dem Anti-WEF-Krawall und umso mehr, als nach Erkenntnissen auch Zürichs Schwarzer Block zum Antifa-Spaziergang «angemeldet» sei. (rg)