Attinghausen/luzern. Auf drei Verantwortliche der Rütlifeiern sind gestern Sprengstoffanschläge verübt worden. Bei der Präsidentin der Rütlikommission, Judith Stamm, detonierte eine Ladung im Hauseingang. Weitere Ladungen mit Zeitzünder zerfetzten die Briefkästen des Urner Sicherheitsdirektors Josef Dittli und des Nidwaldner Nationalrats Edi Engelberger.
Ein «gewaltiger Knall» habe ihn am Morgen um fünf Uhr geweckt, sagte Dittli (FDP). Zuerst habe er vermutet, dass der Blitz eingeschlagen habe. Teile des Briefkastens flogen bis zu acht Meter weit auf die Strasse. Etwa zur gleichen Zeit muss vor der Haustüre des Mehrfamilienhauses von alt CVP-Nationalrätin Judith Stamm in Luzern ein Sprengsatz hochgegangen sein. Die Spuren der Detonation wurden erst am Nachmittag entdeckt. Bei allen drei Anschlägen wurde niemand verletzt.
Die Luzerner Staatsanwaltschaft geht von derselben Täterschaft aus. Herbert Planzer, stellvertretender Leiter der Kommandodienste der Urner Polizei, wollte eine Verbindung zu rechtsextremen Kreisen weder dementieren noch bestätigen. Auch liegen keine Drohungen oder Bekennerschreiben vor.