«Anreiz zum Rassenhass»: Schweizer CD verboten – aber nur in Deutschland

Blick

ROGGWIL BE. In Deutschland verboten, in der Schweiz erlaubt. Die rechtsextreme Band «Indiziert» darf auf ihrer CD für die Erhaltung der weissen Rasse hetzen. Jetzt prüft die Kantonspolizei Bern, ob sie gegen die Oberaargauer Anzeige erstattet.

«Für eine reine weisse Schweiz, wir müssen kämpfen, sonst wird unser Volk schnell aussterben. Die Zeit ist gekommen, jetzt sofort, jagt die fremde Brut wieder fort.» Mit solch rassistischen Texten hetzt die Oberaargauer Band «Indiziert» auf ihrer neuesten CD gegen Ausländer.

In Deutschland darf die CD nicht mehr an Jugendliche verkauft werden. Das hat letzte Woche die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) beschlossen. Grund: Der Tatbestand «Anreiz zum Rassenhass» sei erfüllt. In den Liedern finde sich «die während des Nationalsozialismus vertretene Rassenlehre wieder». Für die Prüfstelle stellt die «Indiziert»-CD eine gravierende Jugendgefährdung dar.

Das sieht der Schweizer Inland-Geheimdienst ganz anders. «Dieser hat den Inhalt als mutmasslich nicht strafbar beurteilt. Gewisse Passagen würden sich jedoch im Graubereich bewegen», sagt der Berner Kapo-Sprecher Jürg Mosimann. Die Fahnder hatten die CD dem Inland-Geheimdienst zur Beurteilung zugestellt.

Die Band freue sich über den Entscheid aus Bern, meint «Indiziert»-Gitarrist A. R*. Möglicherweise hat sie sich zu früh gefreut. Die Kantonspolizei Bern prüft zurzeit, ob sie Anzeige gegen die Hetz-CD einreicht. Christoph Lenz,