Berner Zeitung vom 03.04.2013
Huttwil · Die Rechtsextremen, die im Januar einen Mann aus Sri Lanka angegriffen haben, werden unter anderem wegen Rassendiskriminierung angeklagt. Darunter auch der 38-jährige Gastgeber aus Huttwil.
Ein Huttwiler hatte am Samstag, 19. Januar, zur Feier seines 38. Geburtstages in die Bar Roché an die Bahnhofstrasse eingeladen. Doch die Feier entgleiste: Einer der drei Gäste griff einen anderen Gast, einen Mann aus Sri Lanka, an. Erst die alarmierte Polizei konnte die Situation entschärfen, allerdings nur vorübergehend. Später griff das Quartett auf der Bahnhofstrasse den Tamilen erneut an und zertrümmerte das Schaufenster des Hutto Kebab, in den sich ihr Opfer geflüchtet hatte.
Gegenüber der Polizei stellten sich die Rechtsextremen als Angegriffene dar. Auf Facebook prahlten sie jedoch mit ihren nächtlichen Taten. Nun hat die Kantonspolizei ihre Ermittlungen abgeschlossen und das Dossier an die Staatsanwaltschaft Emmental-Oberaargau übergeben, wie sie gestern mitteilte.
Rassendiskriminierung
Die vier Teilnehmer der Geburtstagsparty sind zum Teil bereits vorbestraft, allerdings nicht wegen Verstössen gegen die Antirassismus-Strafnorm. Nun werden sie sich unter anderem wegen Rassendiskriminierung Tätlichkeit und Sachbeschädigung vor der Justiz verantworten müssen.
Auf welche Beweismittel sich diese Einschätzung stützt, gibt die Polizei laut Mediensprecherin Alice Born nicht bekannt. Sieg-Heil-Rufe und der Hitlergruss seien aber auch von den ausgerückten Polizisten beobachtet worden.