Kampfzone neu auf ländliche Gebiete ausgedehnt
Willisau LU · Kurz nach 15 Uhr griffen gestern rund zwanzig zum Teil vermummte Rechtsextremisten vor dem Bahnhof Willisau die Teilnehmer einer bewilligten Kundgebung gegen Rassismus mit Raketen, Baseballschlägern und Bierflaschen an. Die Angreifer zerstörten den Umzugswagen mit der Lautsprecheranlage. Nach Rücksprache mit der Polizei sagten die Organisatoren die Kundgebung ab. Verletzt wurde niemand, da die Angegriffenen rechtzeitig fliehen konnten.
Laut dem Luzerner Kantonspolizeikommandanten Beat Henseler waren wenige Polizisten vor Ort. Vor dem Angriff seien die Personalien der Angreifer aufgenommen worden. Vom Angriff habe die Polizei Fotos. Kleber am Bahnhof Willisau verweisen auf das politische Umfeld der Angreifer, ein neonazistisches Aktionsbündnis aus dem Osten Deutschlands. «Rote Banden zerschlagen! Kommt zur Anti-Antifa», hiess es auf einem davon. Neu ist die Auseinandersetzung auf dem Land. Angriffe auf Antifa-Demos fanden bisher hauptsächlich in den Städten Zürich, Bern und Winterthur statt.
Hans Stutz