Münchenbuchsee In den letzten drei Jahren wurden aus Münchenbuchsee keine rechtsextremen Übergriffe mehr gemeldet. Vergangenen Samstag aber kam es am Buchsi-Märit erneut zu Schlägereien zwischen Jugendlichen aus dem rechtsextremen Lager und Linksgesinnten. 40 bis 50 «Nazi-Skins» hätten sich vor dem Red-Rock-Pub eingefunden und angefangen, Andersdenkende zu provozieren und anzupöbeln, schreibt die linksautonome «Antifa Agglo III» in einem Mail. Am späteren Abend dann seien die Rechtsextremen handgreiflich geworden: «Sie setzten Metallrohre und Pfeffersprays ein, verprügelten in grösseren Gruppen einzelne Leute und scheuten auch nicht davor zurück, mit ihren Springerstiefeln auf am Boden liegende Menschen einzutreten.» Mehrere Personen seien verletzt worden, eine habe man ins Spital bringen müssen, so die Antifa in ihrem Mail.
Sie kritisiert Gemeindebehörden und Polizei, die «auch dieses Jahr» nicht auf die Vorfälle reagierten. Diese weisen die Kritik von sich. «Wir tolerieren weder Gewalt von links noch von rechts», sagt Hans Kuster, Vorsteher der Abteilung für öffentliche Sicherheit. Nachdem Münchenbuchsee zwischen 1999 und 2001 zu einem Treffpunkt rechtsextremer Jugendlicher geworden war, sei man auch heute, wo sich die Lage wieder beruhigt habe, wachsam. Am Buchsi-Märit, wo es immer wieder zu Schlägereien zwischen Rechten und Linken gekommen sei, sei die Polizei zugegen gewesen. Sie schildert die Situation aber anders als die Antifa: Nicht vor dem «Red Rock», sondern vor dem Paul-Klee-Schulhaus sei es zu einzelnen Schlägereien zwischen Vertretern der linken und jener der rechten Gruppe gekommen. Schlagstöcke habe sie nicht beobachten können, jedoch Pfefferspray. Von Verletzten weiss die Polizei nichts.Auch beim GGG-Fon, wo gewalttätige Übergriffe gemeldet werden können, ging eine Information zum Buchsi-Märit ein, so Projektleiter Giorgio Andreoli. Man werde nun gemeinsam mit der Gemeinde den Vorfall analysieren. (car)