TREFFEN / Die Polizei beobachtete und kontrollierte, griff aber nicht ein.
ap. Am Wochenende hat sich die rechtsextreme Szene der Schweiz erneut aktiv gezeigt. Die Polizei kontrollierte, griff aber nicht ein. Die Versammlung von 200 Rechtsextremisten aus der Schweiz und aus Deutschland in Malters im Kanton Luzern sei von der Polizei beobachtet worden, erklärte die Luzerner Polizei zu Berichten in der Sonntagspresse. Mehrere Personen seien kontrolliert worden, zu Festnahmen sei es aber nicht gekommen. Einige Pfeffersprays und mindestens ein Messer seien beschlagnahmt worden.
Geburtstagsfest im Wallis
In Vollèges haben sich 50 Rechtsextremisten aus der Schweiz unter dem Vorwand eines Geburtstagsfests in einem Gemeindesaal versammelt, wie die Walliser Polizei einen Bericht von «Le Matin» bestätigte. Die Polizei habe sich einige Autokennzeichen notiert. Da es zu keinen strafbaren Handlungen gekommen sei, habe sie aber nicht eingegriffen.
Kontrollen in Liestal
Nach Hinweisen aus der Bevölkerung auf ein mögliches Treffen von Rechtsextremisten wurden in Liestal in der Nacht auf Sonntag 21 Personen kontrolliert. Gemäss der Polizeimitteilung liessen sich sieben der überprüften Personen der rechtsextremen Szene zuordnen, weitere acht dürften Kontakte zu der Szene pflegen. Waffen oder Propagandamaterial seien nicht gefunden worden. Bereits am Donnerstagabend waren rund 20 Neonazis anlässlich des Todestags von Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess durch Liestal marschiert, wobei sie Journalisten massiv bedrohten. Die Polizei griff erst eine halbe Stunde später ein, als der Umzug schon beendet war. Die Baselbieter Regierung hatte die Panne beim Polizeieinsatz tags darauf kritisiert.
Pfadiheim in Andwil
Etwa 30 Rechtsextremisten hielten sich vergangene Woche von Montag bis Freitag in einem Pfadfinderheim in Andwil SG auf. Ursprünglich wollten sie eine Liegenschaft im Thurgau mieten, deren Besitzer wurde aber von der Polizei informiert, wie der Sprecher der St. Galler Kantonspolizei einen Bericht des «St. Galler Tagblatts» bestätigte. Die Gruppe sei permanent beobachtet worden. Auch eine Kontrolle sei vorgenommen worden. Es wurden aber keine strafbaren Handlungen festgestellt. Die Rechtsextremisten verliessen Andwil am Freitagabend, wahrscheinlich um an dem Treffen in Malters teilzunehmen.