Der Langenthaler Gemeinderat will nicht, dass ein ehemals Rechtsextremer auf dem Wuhrplatz als «Peacemaker» auftritt.
Auf dem Rütli pöbelte er gegen Bundesrat Samuel Schmid, jetzt möchte der junge Mann ein Vorbild für andere sein. In der gestrigen Ausgabe hat diese Zeitung über einen ehemaligen Rechtsextremen berichtet, der neuerdings als «Peacemaker» auf dem Langenthaler Wuhrplatz zum Einsatz kommt.
Diese Geschichte sorgt seit Tagen für Gesprächsstoff in der Stadt. Am Mittwoch hat sich sogar der Gemeinderat damit befasst und entschieden, dass der 21-Jährige ab sofort nicht mehr als «Peacemaker» in Erscheinung treten darf. Diesen Beschluss werde man auch der Kinder- und Jugendarbeit Oberaargau (Tokjo) mitteilen, welche für das Wuhrplatzprojekt zuständig ist, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung.
«Jugendarbeit für alle»
Vor zwei Tagen hatte Tokjo-Stellenleiter Thomas Bertschinger noch betont, er wolle den umstrittenen «Peacemaker» lediglich pausieren lassen, bis sich der Wirbel ein bisschen gelegt habe. Seinen Mitarbeiter ganz auszuschliessen kam für ihn nicht in Frage. Weil dieser kein Rechtsextremer mehr sei ? und weil sich die Jugendarbeit an alle Jungen richte, «auch an solche, die irgendwann einmal negativ aufgefallen sind».
«Es geht ums Projekt»
Davon will der Gemeinderat nun nichts wissen. «Er räumt dem Projekt Wuhrplatz einen hohen Stellenwert ein und setzt alles daran, dass es reibungslos und erfolgreich durchgeführt werden kann», heisst es in seiner Mitteilung weiter. Und Stadtschreiber Daniel Steiner ergänzt: «Es geht nicht um die Person, sondern um das Projekt. Wir wollen verhindern, dass der Wuhrplatz ein Links-rechts-Problem erhält.»