20 Minuten. Schon wieder ist ein Hakenkreuz-Graffiti aufgetaucht: Die Stadt Rorschach kämpft seit Sommer mit dem Problem – und erwägt nun Videoüberwachung.
«Ich finde es echt hässlich», sagte eine Facebook-Nutzerin gestern zu 20 Minuten über ein Bild von der Unterführung Arion in Rorschach, das sie gepostet hat. Ein Hakenkreuz prangt auf dem Kasten einer Wasserpumpanlage, wie Stadtschreiber Roger Böni bestätigt. Die Stadt wolle es in den nächsten Tagen entfernen.
Es ist das neuste einer ganzen Serie von Hakenkreuz-Graffitis, die im Sommer begonnen hat. An öffentlichen Gebäuden, Verkehrstafeln, Privathäusern und sogar mitten auf der Fahrbahn tauchten sie auf. Ein Muster sei nicht zu erkennen: «Für uns ist alles recht willkürlich», sagt Böni. Sofern sie nicht auf Privateigentum gesprayt wurden, entfernt die Stadt die Nazi-Motive umgehend – was zulasten der Stadtkasse geht. Deshalb wird in der Gemeinde über eine Videoüberwachung an gewissen Orten diskutiert. «Wir sind hier aber in einem Zwiespalt», sagt Böni. Man wolle unbedingt klären, wer hinter den Schmierereien stecke, Kameras aber nur einsetzen, wenn es unbedingt nötig sei.
Hans Stutz, Luzerner Politiker und langjähriger Beobachter der rechtsextremen Szene, kennt die Sprayereien. «Es fehlt jeglicher Hinweis auf eine allfällige Gruppierung», sagt er. Das könnte sich aber noch ändern: «In der Ostschweiz gibt es immer wieder rechtsextreme Aktivitäten.»
Wer hinter den Schmierereien steckt, ist noch immer unklar.