Mitglieder der Partei national orientierter Schweizer (Pnos) haben sich am Samstag in Bettwiesen (TG) zu einem Selbstverteidigungskurs getroffen. Rund 40 Teilnehmer fanden sich laut Pnos-Chef Dominic Lüthard in der 1000-Seelen-Gemeinde ein. Die Pnos-Gefolgschaft – ein Teil aus dem parteieigenen Sicherheitsdienst «Ahnensturm» – liess sich vom russischen Kampfsportler Denis Nikitin instruieren. Dieser vertreibt Kleider mit Neonazi-Symbolen. Bereits vor einem Jahr war er bei der Pnos zu Gast, damals im Raum Winterthur.
Daniel Meili, Sprecher der Thurgauer Kantonspolizei, bestätigt, dass sich Pnos-Sympathisanten in der Turnhalle von Bettwiesen eingefunden hätten. «Die Polizei war anwesend und kontrollierte die Anwesenden.» Strafbare Handlungen seien nicht festgestellt worden, sagt Meili.
Ursprünglich hatte die Pnos den zweitägigen Anlass im Kanton Zürich durchführen wollen, doch Elgg und Winterthur kündigten dem Vernehmen nach Mietverträge für Turnhallen und Seminarräume. Auch in Münchwilen im Thurgau soll die Pnos abgewiesen worden sein.
Die Partei behauptet, die Rückzüge seien auf Einwirken und Druck der Zürcher und der Thurgauer Kantonspolizei erfolgt. In Bettwiesen sei der Mietvertrag für die Turnhalle sogar während des laufenden Kurses für nichtig erklärt worden, weil die Polizei die Gemeinde erst so spät auf den Anlass aufmerksam gemacht habe, sagt Lüthard.
Die Kantonspolizei Zürich verneint nicht, dass die Anhänger der Pnos auf ihrem Terrain nicht willkommen waren. «Wir wollen grundsätzlich keine Anlässe links- oder rechtsradikaler Gruppierungen im Kanton», hält Sprecherin Carmen Surber fest. Zum konkreten Vorgehen gebe die Polizei keine Auskunft.
Heute Sonntag will die Pnos ihr Treffen mit einer russischen Kulturveranstaltung fortsetzen. Dabei soll auch ein Liedermacher aus Russland auftreten. Für den zweiten Teil ihres Anlasses ziehen die Rechtsextremen in unbekannte Richtung weiter.