Die rechtsextreme Partei national orientierter Schweizer (Pnos) gibt alles, um ihr Image aufzupolieren. In mehreren Regionen führten Sektionen in den vergangenen Tagen Fötzel-Aktionen durch – und nutzten die Ghüder-Touren, um für sich die Werbetrommel zu rühren.
Die Aktionen stehen im Zusammenhang mit dem Tag der Arbeit. «Während linke Chaoten am 1. Mai Städte verwüsten, säubert die Pnos Ihre Gemeinde!», lautete das Motto der rechtsextremen Partei. Man wolle damit «einen wirklichen Beitrag für die Gemeinschaft leisten», heisst es weiter auf der Facebook-Seite der Partei in Anspielung auf die Ausschreitungen am 1. Mai in Zürich – die sich dieses Jahr aber in Grenzen hielten (BLICK berichtete).
Flyer verteilt und Plakate aufgehängt
Doch manch eine Gemeinde, in denen die braunen Saubermänner aktiv wurden, dürfte sich nur sehr bedingt über das bürgerliche Engagement freuen. Denn die Pnos-Mitglieder lasen nicht nur Zigarettenstummel und Petflaschen auf, sondern verteilten im gleichen Zug auch Flyer und hängten Plakate auf. «Dieses Seeufer wurde für Sie von der Pnos gereinigt», heisst es so beispielsweise auf Zetteln, die die rechte Putzequipe am Ufer des Greifensees an die Picknicktische klebte.
Bei der Stadt Uster sorgt das für Unmut. Es stimme, dass man der Pnos für ihre Sammelaktionen Material zur Verfügung gestellt habe, teilt die Stadt auf Anfrage von BLICK mit. Die Partei habe sich auch als Organisatorin der Aktion erkennbar gemacht. Was «nicht abgesprochen» und auch nicht geschätzt werde, sei, dass die Pnos die Aktion für Eigenwerbung nutzte. Noch sei offen, ob man daher für eine weitere Sammelaktion im Sommer, die die Pnos auf ihrer Facebook-Seite bereits angekündigt hat, wieder Material zur Verfügung stelle. (lha/sac)
Publiziert am 06.05.2017 | Aktualisiert vor 0 Minuten