Anzeige gegen Hass-Rocker

Blick: Konzert in der Schweiz verboten – jetzt neuer Skandal um Thompson in seiner kroatischen Heimat

Der Krach rund um den geplanten Auftritt des kroatischen Sängers Marko Perkovic (49) alias Thompson in Schlieren ZH geht in eine neue Runde. Denn der rechtsextreme Sänger wurde in seiner Heimat gemäss kroatischen Medien angezeigt. Er soll während eines Konzerts am 5. August in Knin in einem seiner Songs rechtsextreme Slogans zitiert haben.

Ende Juli entschied die Stadt Schlieren, das Konzert des umstrittenen Musikers vom 3. September zu verbieten. Grund: Sorge um die öffentliche Sicherheit. Im Vorfeld waren die Juso gegen den Auftritt Sturm gelaufen und nannten Perkovic «Feind der freien und demokratischen Gesellschaft».

Der Name Thompson rührt von einer Maschinenpistole her, die Perkovic im Jugoslawien-Krieg benutzt hat. Er tritt immer wieder als Verherrlicher des faschistischen Ustascha-Regimes in Erscheinung. Dieses paktierte im Zweiten Weltkrieg mit den Nazis. Anfang Monat legten die Veranstalter gegen das Verbot Rekurs ein. Dieser ist noch hängig, wie das Statthalteramt Dietikon ZH bestätigte. «Heute ist er nicht mehr der Sänger von damals», hiess es seitens des Veranstalters, der Firma Cronight, in der «Limmattaler Zeitung». Und: Heute müsse man seine Texte im historischen Kontext sehen.

Zu den jüngsten Querelen in Thompsons Heimat sagt ein Cronight-Sprecher: «Die Berichte in der kroatischen Presse sind falsch. Wir wissen von keiner Anzeige wegen seines Auftritts vom 5. August.» Überhaupt seien die Vorwürfe politisch motiviert: Linke in Kroatien wollten den Musiker schlechtmachen. «Ich gehe davon aus, dass das Konzert in Schlieren doch noch stattfinden kann.»

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