20 minuten online: Ein Redaktor von 20 Minuten wurde der üblen Nachrede schuldig gesprochen. Die Verteidigung hatte Freispruch verlangt.
Die Südtiroler Deutschrock-Band «Frei.Wild» hat heute vor dem Zürcher Bezirksgericht Recht erhalten: Ein Journalist der Zeitung 20 Minuten ist der üblen Nachrede schuldig gesprochen worden. Er wird mit einer bedingten Geldstrafe von 30 Tagessätzen à 180 Franken bestraft.
Der Journalist hatte in einem Beitrag über die symbolische Verwendung gewisser Kleidungsstücke und Marken geschrieben, T-Shirts der Band «Frei.Wild» würden auch gerne von Personen mit rechtsextremer politischer Gesinnung getragen.
Bezeichnung «rechtsextrem» ist ehrverletzend
Zudem habe der Redaktor die Band «Frei.Wild» mit den klar rechtsradikalen Bands Landser und Screwdriver verglichen und somit klar in die rechtsextreme Ecke gedrängt, führte die Richterin aus. Die Bezeichnung «rechtsextrem» sei in der Schweiz als ehrverletzend anzuschauen.
Damit folgte das Gericht in der Argumentation der Staatsanwaltschaft. Diese hatte eine bedingte Geldstrafe von 45 Tagessätzen verlangt. Die Verteidigung forderte hingegen einen Freispruch. Es sei in dem Artikel nicht um die Band an sich gegangen, sondern lediglich um die Träger ihrer Kleidungsstücke.