Berner Zeitung: ONLINE Demo vom 29. März
Der Berner Gemeinderat hat die Demo «Stopp Kuscheljustiz» für den 29. März bewilligt. Wegen bereits angekündigter Gegendemonstrationen rechnet die Polizei mit «hoher Gewaltbereitschaft». Damit genügend Polizisten in Bern eingesetzt werden können, bleiben am 28. und 29. März fast alle kantonalen Polizeiwachen zu. Dieser Artikel in der gestrigen Ausgabe wurde online rege diskutiert. Hier eine Auswahl der Kommentare.
Bruno Bucher: Offenbar habe ich nicht mitbekommen, dass man die früher geltende Regel abgeschafft hat, die es verbot, an Abstimmungs- und Wahlwochenenden Demonstrationen durchzuführen. Sollte es zu Krawallen kommen, wer wird dafür politisch bezahlen? Diejenigen, die eine rechtsextreme Demo organisiert haben, um zu provozieren, oder jene, die sich gegen Rassismus und Ausgrenzung wehren?
Andreas Tase: Dennoch ist es deren Recht, hierfür zu demonstrieren. Ich stehe auch nicht hinter Unia-Anliegen und würde dennoch nie im Traum daran denken, eine solche Demo verhindern zu wollen. Die wahren Gegner der Meinungsfreiheit sind die sogenannten Antifaschisten, die sich hierfür sehr faschistischer Methoden bedienen.
Andreas Martin: Die Krawallszene Bern benötigt sonst ja auch keinen Anlass, um für Hunderttausende von Franken Schäden zu verursachen und Grossaufgebote der Polizei zu provozieren. Da würde es sowieso nichts nützen, Kundgebungen von Andersdenkenden zu verbieten. Es ist richtig, dass man die Meinungsfreiheit nicht aus Angst vor radikalen Hobbychaoten opfert.
Paul Jegerlehner: In einem Interview im Radio sagte Sicherheitsdirektor Reto Nause, dass es bei der Demo vom 29. März bereits bei Sprayereien, Sachbeschädigungen und so weiter Nulltoleranz gebe, das heisst, dass die Ordnungskräfte sofort einschreiten werden. Man kann nur hoffen, dass dies auch so zutreffen wird. Es ist klar, dass in der Reitschule bereits grosse Vorkehrungen für eine geplante Gegendemo mit dem Schwarzen Block im Gang sind.