St. Galler Tagblatt: ST. GALLEN. Der Uzwiler Ignaz Bearth ist eine umstrittene Person. Wo immer der 30-Jährige auftritt, ist für Unruhe gesorgt. Auslöser dafür ist seine Vergangenheit: Bearth war Mitglied der rechtsextremen Pnos und soll sich in der Neonaziszene bewegt haben. Vorwürfe, er sei rassistisch, weist er strikte zurück.
Bearth ist Gründer und Präsident der Direktdemokratischen Partei Schweiz (DPS) – und nun auch Nationalratskandidat im Kanton St. Gallen.
Rechts der SVP
Die DPS politisiert rechts-aussen – rechts der SVP. Einige ihrer Standpunkte: Mut zur Heimat, Ja zu erneuerbaren Energien, das freie Wort als höchstes Gut, Nein zum EU-Diktat, Nein zur Islamisierung. Bearth unterhält Beziehungen zum Front National in Frankreich und zur Freiheitlichen Partei Österreichs. Und er pflegt Kontakte mit «weiteren patriotischen Kräften» in Europa – «gegen die Islamisierung Europas und das Diktat von Brüssel».
Nur von kurzer Dauer war Bearths Gastspiel bei der Pegida Schweiz; nach wenigen Tagen war er als deren Sprecher bereits wieder weg. Das war Anfang Jahr. Seine Unterstützung habe der Schweizer Ableger der deutschen Bewegung «Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes» weiterhin, sagte er damals.
Auch im Thurgau
So überrascht nicht, dass im Thurgau Pegida-Chef Mike Spielmann für die DPS kandidiert. Die Partei will sich in fünf Kantonen – Bern, Solothurn St. Gallen, Thurgau und Zürich – an den Wahlen beteiligen. Derzeit sammelt sie die notwendigen Unterschriften, um die Listen einreichen zu können. (rw)