Blick am Abend: ZOFF Gestern Abend demonstrierten in Hombrechtikon 80 Antifa-Mitglieder. Rechtsextreme antworteten mit dem Hitlergruss. Es flogen Fäuste.
@CelineTrachsel
Teilweise vermummt marschierten gestern Abend gemäss Polizeiangaben 50 bis 80 Antifaschisten durch Hombrechtikon . Auf Transparenten trugen sie Parolen wie «Gegen Antisemiten und Rassisten» durch die Gemeinde. Die Zürcher Polizei bestätigt die Demonstration – der Aufmarsch war nicht bewilligt.
In einer Mitteilung schrieb die «Antifaschistische Aktionsfront» heute Nacht, Hombrechtikon sei für die Kundgebung ausgewählt worden, weil dort das Nazi-Netzwerk «Blood & Honour Zürich» verankert sei. Ein führender Rechtsextremer und Sänger einer Nazi-Band stamme zudem aus dem Ort, schreiben die Antifaschisten weiter. Er sei der mutmassliche Drahtzieher des Angriffs vom 4. Juli in Zürich-Wiedikon auf einen orthodoxen Juden.
Ein Teil der Linken bestieg nach der Demo in Hombrechtikon den Bus nach Bubikon. Dort kam es zu einer Konfrontation mit rund einem halben Dutzend Rechtsextremen. Diese hätten «den Hitlergruss gezeigt» und daraufhin «ordentlich blaue Flecken kassiert», schreibt die linke «Aktionsfront».
Ein Insider des rechten Lagers hingegen sagt exklusiv zu Blick am Abend: «So, wie die linken Chaoten dies schildern, ist das nicht abgelaufen.» Diese hätten vor allem Steine geworfen, weil die Polizei die beiden Gruppen nach einem kurzen Aufeinandertreffen sofort trennten. «Mit den Steinen verursachten sie Sachbeschädigungen und hinterliessen zudem Sprayereien. Aber davon spricht wieder niemand. Wären das Leute von uns gewesen, wären wir alle verhaftet worden», ärgert sich der Mann. «Aber da sieht man wieder, dass diese Antifa-Leute freien Lauf haben und die Polizei nur zusieht.»
Dies berichtigt Stefan Oberlin, Sprecher der Kantonspolizei. «Es wurden in Hombrechtikon sehr wohl Personalien von einzelnen Demonstranten aufgenommen.» Die Gemeinde Hombrechtikon will Strafanzeige einreichen.
In Bubikon wurden Steine geworfen.