Berner Zeitung; 19.11.2013
Langenthal · Gut zwei Dutzend Jugendliche demonstrierten gestern vor der Stadtratssitzung gegen die Pnos.
Sie nannten sich zwar «Bündnis buntes Langenthal». Aufgetreten sind sie aber alle in Schwarz, die meisten mit Kapuze, so wie die Linksautonomen. Und das waren sie wohl auch. An die Langenthaler Politiker verteilten sie ein Flugblatt mit dem Titel «Heult doch, Nazis». Damit reagierten sie auf eine Aktion der Pnos, die gar nie stattgefunden hat. Die wollte nämlich vor der Oktobersitzung des Stadtrates für ihre Anliegen demonstrieren. Die Sitzung war aber abgesagt worden. Das bunte Bündnis befasste sich in seinem Flugblatt mit den relativ bedeutungslosen und zeitlich zurückliegenden Aktivitäten der zwei Pnos-Vertreter im Stadtrat. Die Pnos habe gefordert: «Nehmt uns ernst.» Das «Bündnis buntes Langenthal» tue dies. Es verteilte an die Politiker ein Selbsthilfe-Kit und eine Gebrauchsanleitung zum Umgang mit Rechtsextremen. Stadtratspräsident Daniel Steiner (EVP) erklärte, links- und rechtsextreme Kreise hätten zur Störung des Ratsbetriebes aufgerufen. Es sei jedoch kein Gesuch für eine Kundgebung eingegangen und keine Bewilligung ausgestellt worden. Er habe deshalb die Polizei angewiesen, alles Notwendige dafür zu unternehmen, eine Störung der Sitzung zu verhindern. Fünfzig Polizisten standen deshalb im Einsatz oder in Bereitschaft. Der für die Sicherheit zuständige Gemeinderat Rolf Baer erklärte später, die Mehrheit der Demonstranten sei Richtung Bahnhof und Bern abgezogen, die andern hätten sich ins Lakuz begeben.