Die rechtsextremen Hammerskins laden für den 3. November 2012 zu einem Hammerfest. Die Party mit mehreren Rechtsrock-Bands wird laut einem Einladungsflyer in der Schweiz stattfinden. Mobilisiert wird europaweit.
Das jährlich veranstaltete Hammerfest ist der grösste Anlass der Hammerskins, die sich als Bruderschaft der weissen Rasse und Elite der Naziskin-Szene definieren und in sogenannten Chapters (Sektionen) organisiert sind. Für die Ausgabe 2012 sind sieben Bands angekündigt, die zumeist den Hammerskins nahestehen: Blutzeugen (Deutschland), Der Stürmer (Griechenland), Division Germania (Deutschland), Moshpit (Deutschland), Sturmwehr (Deutschland), Vérszerödés (Ungarn) und Wolfsfront (Deutschland). Als Hauptorganisator der Party fungiert der Ludwigshafener Malte Redeker, Kopf der europäischen Hammerskin-Chapters und Betreiber des Musiklabels Gjallarhorn Klangschmiede.
Everyone is welcome!
Das Hammerfest lockt jedes Jahr Hunderte von Rechtsextremen aus ganz Europa und auch den USA an. 2012 dürften es besonders viele sein: Die Message «Everyone is welcome!» auf dem Flyer dürfte sich an die Mitglieder des Naziskin-Netzwerks Blood & Honour (B&H) richten und ein Indiz dafür sein, dass die jahrelange Fehde zwischen den beiden Organisationen beigelegt ist. Diverse B&H-Websites werben denn auch für die Party.
Die Produktion und der Vertrieb von Rechtsrock sowie das Veranstalten von Konzerten nehmen eine zentrale Rolle im Organisationsleben der Hammerskins ein, die sich in der Regel sehr bedeckt geben und die Öffentlichkeit meiden. In der Schweiz zählen beispielsweise die beiden Bands Dissens – um den Luzerner Ur-Hammerskin Gary Albisser – und Vargr I Veum (Thurgau) zum Hammerskin-Umfeld. Die Band Dissens hat ihr letztes Album «Weltenbrand» bei Redekers Label Gjallarhorn Klangschmiede veröffentlicht.
Blutige Anschläge
Nicht zuletzt sind die Hammerskins auch Waffennarren – mit tödlicher Konsequenz, wie ein aktuelles Beispiel aus ihrem Ursprungsland USA zeigt: Am 5. August 2012 erschoss der 40-jährige Hammerskin und Rechtsrock-Musiker Wade Michael Page in Oak Creek (Wisconsin) in einem Sikh-Tempel sechs Menschen, bevor er selbst von einem Polizisten getötet wurde.
Keine Bühne für Nazirocker!
Antifa Bern