Am Donnerstag, den 31. Mai 2001 erhielt die Besetzergruppe „die Siedler“ die Mitte März das leerstehende Gebäude an der Hodlerstrasse 22 besetzt hatte, einen Brief von der Direktion für soziale Sicherheit, in dem Ursula Begert mitteilte, dass der Zwischennutzungsvertrag, der ursprünglich bis Ende Juni gültig war, per sofort gekündigt wird, und dass die BewohnerInnen das Gebäude bis am Freitag 1. Juni 2001 um 12 Uhr zu verlassen haben.
Die fristlose Kündigung wurde unter anderem damit begründet, dass durch den Brandanschlag von vergangener Woche die öffentliche Sicherheit gefährdet ist und damit weitere Anschläge auf dieses Gebäude nicht auszuschliessen sind. Aufgrund dieser Tatsachen ist laut der Direktion für soziale Sicherheit eine weitere Nutzung der Liegenschaft durch diese Gruppe nicht mehr verantwortbar. Somit nutzt die Stadt diesen Brandanschlag für eine fristlose Kündigung.
Die Stadt verfolgt wie wir schon lange wissen die Strategie, Personen die ihrer Meinung nach die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden aus dem öffentlichen Raum zu verbannen, ohne dass sie den Ursachen auf den Grund gehen: Nämlich, dass FaschistInnen in ihrer Freizeit Brandstiftung an besetzten Häusern begehen können und die Konsequenzen dafür von Anderen getragen werden müssen. Für uns sieht das sehr danach aus, als würde die Stadt die FaschistInnen dazu benutzen, ungebetene Leute, die das saubere und ordentliche Stadtbild Berns stören zu beseitigen. Ja – es entspricht geradezu einer staatlichen Aufforderung zu solchen Anschlägen. Schon am vergangenen Donnerstag wehrte sich Mensch mit einer Spontandemonstration gegen den bevorstehenden Rauswurf aus dem Haus an der Hodlerstrasse 22. Und auch weiterhin werden wir auf die Strasse gehen, um für unser Recht zu kämpfen: Das Recht auf Wohn- und Freiraum und auf ein Leben ohne Angst vor Übergriffen.
Kampf den Rechten Unruhe- und Brandstiftern!
Friede den Hütten – Kampf den Palästen!
Mehr Freiräume für alternative Wohnkultur!!!!
Häuser denen, die sie brauchen!
AJZ SUBITO!