Ein antifaschistischer Abendspaziergang in Bern ist angesagt. Um ein entschlossenes und kraftvolles Zeichen gegen Neonazis und rechte Gewalt zu setzen, wollen wir uns einen Abend lang die Strassen der Berner Innenstadt nehmen und manifestieren: No way nazis! No way Blocher! Solidarität statt Ausgrenzung!
Stopp dem Rechtsruck! Der Wahlsieg der SVP diesen Herbst macht deutlich: Die Gesellschaft bewegt sich mehr und mehr nach rechts. Mit einfachen rechtspopulistischen Scheinlösungen lassen sich fette Stimmengewinne einfahren. Geeignete Sündenböcke sind schnell gefunden. Mal wird gegen sogenannte „kriminelle Asylbewerber“ gehetzt, dann bildet wieder der angeblich zu teure Sozialstaat eine geeignete Zielscheibe. Kein Wunder, gedeihen auf so trefflichem Nährboden rechtsextreme Gruppen bestens!
Mischt euch ein – verhindert rassistische Übergriffe! Übergriffe auf AusländerInnen, Andersdenkende, HausbesetzerInnen und Punks sind in Bern alltägliche traurige Normalität. Rechtsextreme Schläger treten immer selbstsicherer auf. Die Angriffe auf die alternative Kulturzentren, etwa in Bern, Münchenbuchsee und Thun bilden dabei „nur“ die Höhepunkte einer Serie von Übergriffen.
Kein Raum für Nazis! Längst treffen sich Skinheads und Neonazis nicht mehr nur in Privaträumen und Kneipen in der Agglomeration von Bern. Vermehrt sind sie auch in der Innenstadt anzutreffen. Beliebte Treffpunkte sind unter anderem das Bahnhof-Buffet und verschiedene Bars in der Rathausgasse. Wer Neonazis Raum bietet, fördert ihre Akzeptanz in der Gesellschaft und gibt ihnen die Gelegenheit, sich besser zu organisieren. Erzeugen wir Druck auf die besagten Kneipen!
Der Ball darf nicht für die Skinheads rollen! Hooligans und rechte Skins mischen sich verstärkt in die Fanreihen der Sportstadien. Sportveranstaltungen sind für Skinheads ein geeigneter Ort, um neue Leute zu rekrutieren. Ihr mackriges Imponiergehabe und ihr militantes Outfit hinterlassen gerade bei jüngeren Sportfans grossen Eindruck. Klare antirassistische Statements und Taten der Sportclubs sind deshalb gefragt!
Rechtsextremismus muss thematisiert werden! Nur ein Bruchteil rechtsextrem motivierter Gewalt gelangt an die Öffentlichkeit. Rassistische Übergriffe werden von der Polizei massiv verharmlost, als unpolitische Lausbubenstreiche abgetan und meist verschwiegen. Es darf nicht sein, dass die Polizei erst auf Druck von aussen hin informiert: Berichte über rechtsextreme Gewalt gehören in die Zeitung, nicht in irgendeine Amtsschublade!
Nehmen wir uns am 22. Januar 2000 die Innenstadt! Wir können das menschenverachtende Weltbild der Neonazis nicht verschwinden lassen, aber wir können dafür sorgen, dass sich die Skins nicht mehr trauen, dieses auf der Strasse auszuleben. Nehmen wir ihnen ihre Treffpunkte, verhindern wir rassistische Übergriffe! Sorgen wir dafür, dass den Neonazis der Wind ins Gesicht schlägt!
Bündnis „Alle gegen Rechts!“, Bern, Dezember 1999